Medienwerkstatt Franken mit Preis ausgezeichnet

8.11.2014, 13:45 Uhr
Medienwerkstatt Franken mit Preis ausgezeichnet

© Andrea Warnecke/dpa

Vier Autoren der Medienwerkstatt Franken sind mit dem Journalistenpreis der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken ausgezeichnet worden. Für ihre TV-Reportagen im Regionalsender Franken-Fernsehen erhielten sie am Samstag in Ingolstadt den Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Preis zum Thema wirtschaftliche Bildung. Er ist mit 12.000 Euro dotiert. Der Hermann-Schulze-Delitzsch-Preis für Verbraucherschutz (8000 Euro) ging an die freie Autorin Susanne Schäfer. Sie hatte in der "Zeit" über die Angst vor der Unverträglichkeit von Grundnahrungsmitteln geschrieben.

Kein Volontärspreis für Nachhaltigkeit verliehen

Die Medienwerkstatt Franken produziert seit mehr als 30 Jahren TV-Dokumentationen und Reportagen aus der Region Nürnberg. In "Pizza International" zeigten Robert H. Schumann und Günther Wittmann, wie Migranten in Nürnberg als Pizzalieferanten beruflich Fuß fassen. In "Neue Bauern, altes Dorf" stellten Gerd Vanselow und Winfried Schuhmann die Eigeninitiativen der Einwohner von Vorderhaslach (Mittelfranken) vor. Robert H. Schumann und Wittmann schilderten in "Großmarkt der Betriebsamkeit" einen Tag auf dem Großmarkt Nürnberg.

Benannt sind die Preise nach den Genossenschaftspionieren des 19. Jahrhunderts, Raiffeisen und Schulze-Delitzsch. In der Jury saßen Vertreter verschiedener Mediengattungen. Sie verzichteten darauf, den Volontärspreis zum Themenfeld Nachhaltigkeit zu vergeben. Damit solle auch ein Signal gesetzt werden: Der journalistische Nachwuchs müsse noch mehr gefördert werden, erklärte die Jury.

Glaubwürdigkeit und Orientierungshilfe

Dem schloss sich der Politikchef der Deutschen Presse-Agentur, Martin Bialecki, in seiner Festrede an. Nachrichtenagenturen müssten eine variantenreichere Berichterstattung und mehr Service anbieten, um erfolgreich zu bleiben, sagte er. "Wir müssen dabei Komplexität reduzieren - aber wir dürfen sie niemals banalisieren." Nachrichtenagenturen seien lange Zeit so etwas wie Schleusenwärter gewesen.

Aber das habe sich geändert: "Die Schleusen, um im Bild zu bleiben, sind längst weit offen. Wir werden unserer Verantwortung nun anders gerecht. Wir werden Kartierer und Wegweiser. Es wird weniger wichtig, eine Aufmerksamkeitsschwelle überschreiten zu wollen. Viel wichtiger werden Glaubwürdigkeit und kluge Orientierungshilfe."

Keine Kommentare