Missbrauch durch Logopäden in Franken: Kirche geht auf Betroffene zu

3.8.2020, 19:04 Uhr

"Wir wollen gemeinsam mit den Familien überlegen, wie wir ihnen individuell helfen können", sagte der Würzburger Dekan Wenrich Slenczka am Montag. "Das kann ein Gespräch sein, das kann eine Therapie sein oder auch Materielles." Mehrere Medien hatten zuvor darüber berichtet.


Behinderte Kinder missbraucht: Fränkischer Logopäde muss in Haft


Ein Logopäde der kirchlichen Einrichtung soll mehrere Jungen mit Behinderung über Jahre hinweg schwer sexuell missbraucht haben. Das Landgericht Würzburg hatte den Sprachtherapeuten Ende Mai zu einer Haftstrafe von mehr als elf Jahren und einem lebenslangen Berufsverbot für die Behandlung von minderjährigen Buben verurteilt. Der Verteidiger legte Revision ein. Der Fall zählt zu den schlimmsten bekannten Missbrauchsdelikten in Bayern.

Mit den Familien in Kontakt zu kommen sei aber gar nicht so leicht. Ihre Anonymität müsse gewahrt bleiben, so der Dekan. "Wir suchen noch einen Weg, die Betroffenen zu erreichen." Schon in den vergangenen Monaten seien mehrere Gespräche mit Eltern geführt worden, deren Kinder die Einrichtung besuchten. Mit Ende der Ermittlungen wolle die Kirche sich nun auch direkt an die Betroffenen wenden.

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