Mit Bäumen und Wiese: Pläne für den Obstmarkt reifen

3.3.2021, 09:36 Uhr
Mit Bäumen und Wiese: Pläne für den Obstmarkt reifen

© Schegk Landschaftsarchitekten BDLA Stadtplaner und Merlin Bartholomäus

Tausendfach wurde die Internetseite www.obstmarkt.nuernberg.de im Oktober 2020 aufgerufen, die von der Stadt für die Beteiligung in diesem Zeitraum eingerichtet worden ist. Wie zu erwarten sind die Top-3-Themen "Grün", "Radverkehr" gefolgt von "KfZ/Parken". Generell, so stuft die Stadt die Rückmeldungen ein, seien die Bürger mit dem Vorhaben zufrieden. Viele sind froh, dass etwas vorangeht. "Ich sitze dort gern beim Australier", schrieb ein Internetnutzer, "aber wenn man sich da so den Platz anschaut, denkt man: Leute, da ist noch eine Menge Luft nach oben."

Parkplätze schwinden

Positiv bewertet werden in der Umfrage die neu zu pflanzenden Bäume und vor allem die neue Blumenwiese auf dem heutigen Stadtratsparkplatz am Fünferplatz. Hiermit will die Stadt ein klares Zeichen setzen und signalisieren, dass auch sie zum Verzicht bereit ist, wenn dabei mehr Grün für den Obstmarkt herausspringt.

Bäume wünschen sich Bürger und Anwohner vor allem als Schattenspender in Verbindung mit einer Sitzgelegenheit. Dies fehle aktuell komplett: "Der Platz lädt nicht zum Verweilen in", heißt es in der Kritik. Auf vielfachen Wunsch will die Stadt prüfen, inwieweit sich auch der Platz nördlich der Frauenkirche vor dem italienischen Restaurant begrünen lässt. Im Hinblick auf die heißen Sommer wird auch ein Bewässerungssystem angeregt. Das vergangene Jahr habe deutlich gemacht, dass ohne bürgerschaftliches Engagement ein ausreichendes Wässsern nicht möglich ist.

Rücksicht nehmen

Beim Thema Radverkehr und Fahrradparken gibt es den herausragenden Wunsch nach zusätzlichen Abstellplätzen - vor allem im südlichen Bereich an der Spitalgasse. Eine E-Bike Ladestation sei ebenso erforderlich wie eigene Wege für die Rad-Freunde. Hier weichen die Pläne der Stadt jedoch ab: Keine Separierung ist vorgesehen, heißt es. Alle Verkehrsteilnehmer sollen sich gleichberechtigt bewegen und - so der Wunsch: aufeinander Rücksicht nehmen. Bevorrechtigt sei ausschließlich der Fußgänger, als schwächster Teilnehmer.

Überraschend fällt das Ergebnis aus, wenn es um den Autoverkehr rund um den Obstmarkt geht. Gab es bei der ersten Information vor Ort im September noch etliche kritische Stimmen von Anwohnern und Teilnehmern, so wird die Verdrängung jetzt positiv quittiert. Einige gingen sogar noch einen Schritt weiter und regten an, das gesamte Areal zur Fußgängerzone zu machen und damit einen autofreien Raum im Zentrum zu schaffen. Davon ausgenommen aber sind Liefer- und Kundenverkehr. Hier machen sich die Teilhemer stark, dass ausreichend Kapazitäten dafür eingeräumt werden.

Brunnen bleiben vorerst

Bewegt hat die Nürnberger auch die künftige Position der Brunnen. Hier war manches im Gespräch zu Stockzahnbrunnen, Apollobrunnen und Gänsemännchenbrunnen. Doch zunächst sieht die Entwurfsplanung wegen des hohen finanziellen Aufwandes keine Umsiedelung vor.

Und wie geht es weiter? Die Planung wird aktuell von Schegk Landschaftsarchitekten BDLA Stadtplaner & Schüßler-Plan in Zusammenarbeit mit den Fachdienststellen der Stadt Nürnberg überarbeitet und voraussichtlich Mitte 2021 dem Stadtrat zum Beschluss vorgelegt. Die Entwurfsplanung wird dann wieder unter www.obstmarkt.nuernberg.de veröffentlicht. Nächster Schritt ist dann die Feinplanung, die Erstellung der Vergabeunterlagen und schließlich die Beauftragung von Firmen. Ende 2022, nach jetzigem Stand, sollen die konkreten Maßnahmen beginnen.

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