Mobilfunkpakt soll Bayerns Funklöcher schließen

14.9.2018, 12:23 Uhr
Mobilfunkpakt soll Bayerns Funklöcher schließen

© dpa/ Jan Woitas

Mit Fördergeldern in Höhe von 80 Millionen Euro will Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer (CSU) sogenannte weiße Flecken in der Mobilfunkversorgung in Bayern schließen. Dafür wollen die drei Netzbetreiber Telekom, Vodafone und Telefonica bis Ende 2020 rund 1000 neue Sendemasten in Gegenden aufstellen, in denen es bislang keine Versorgung gibt. Allein die Telekom will zudem rund 1200 Standorte aufrüsten.

Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnete Pschierer mit den Betreibern und den kommunalen Spitzenverbänden am Freitag in München. Dort, wo auch nach dem Ausbau Lücken bestehen, sollen die Kommunen selbst aktiv werden. Mit der Förderung der Staatsregierung sollen sie die entsprechende Infrastruktur aufbauen. Die Netzbetreiber können sich dann einmieten und ihre Dienste anbieten. So soll sich der Ausbau für die Kommunen rechnen. 

Problem vor allem auf dem Land

Angaben des Staatsministeriums zufolge haben die Betreiber in den ersten acht Monaten dieses Jahres 70 neue Maststandorte erschlossen und mehr als 700 bestehende nachgerüstet. Vor allem auf dem Land ist die Mobilfunkversorgung oft schlecht, weil sich die Versorgung für die Betreiber nicht rechnet. Zu gering ist die Nachfrage, zu teuer der Bau der Infrastruktur. "Deshalb wollen wir die Mobilfunkversorgung im Freistaat Bayern verbessern", sagte Pschierer bei der Unterzeichnung des Pakts. "Auch dünn besiedelte Gebiet, enge Täler oder sonst schwierig zu versorgende Regionen können so profitieren."

Zwei Mobilfunkpakte gab es bereits 1999 und 2002 zu Zeiten des Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU). Damals stand allerdings nicht der Netzausbau im Vordergrund, sondern – angesichts der Vorbehalte gegen den Mobilfunk in Teilen der Bevölkerung – der Schutz vor möglicher Strahlenbelastung.

Dieser Artikel wurde um 12.23 Uhr aktualisiert.

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