Mordfall Peggy: Zusammenhang mit Fall Maddie wird überprüft

9.6.2020, 12:24 Uhr
Peggy K. aus Lichtenberg verschwand im Mai 2001, vor rund vier Jahren wurden Teile ihres Skeletts gefunden. Foto: dpa

Peggy K. aus Lichtenberg verschwand im Mai 2001, vor rund vier Jahren wurden Teile ihres Skeletts gefunden. Foto: dpa

Im Mai 2001 verschwand Peggy K. aus Lichtenberg. Teile des Skeletts der Neunjährigen wurden schließlich im Juli 2016 in einem Wald entdeckt, etwa 20 Kilometer von ihrem Heimatort entfernt. Ein im Dezember 2018 festgenommener Tatverdächtiger wurde nach zwei Wochen wieder freigelassen. Der 41-Jährige hatte zunächst eingeräumt, das tote Mädchen in den Wald gebracht zu haben, dieses Teilgeständnis wurde von ihm jedoch widerrufen.

Während es hier seither wenig Neues gibt, ist in den Fall der vor 13 Jahren verschwundenen Madeleine McCann Bewegung gekommen. Von dem dreijährigen Mädchen aus Großbritannien, dass sich 2007 zusammen mit ihren Eltern in einer Ferienwohnung im portugiesischen Praia da Luz aufhielt und aus dem Appartement verschwand, während Vater und Mutter 50 Meter entfernt mit Bekannten zu Abend aßen, fehlt jede Spur. Nun gibt es einen Tatverdächtigen. Der 43-jährige Christian B. hielt sich zwischen 1995 und 2007 überwiegend an der Algarve auf und sitzt derzeit in Kiel in Haft.

Einen Großteil seiner Kindheit verbrachte B. wohl in einem unterfränkischen Dorf bei Würzburg. Er ist vielfach vorbestraft, unter anderem auch wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern. Nun wird überprüft, ob er etwas mit dem Fall Peggy zu tun haben könnte. Dabei handelt es sich allerdings um eine reine und in solchen Fällen übliche Routineabfrage ohne jeglichen konkreten Anhaltspunkt, wie Martin Dippold von der Staatsanwaltschaft Bayreuth erklärt. “Wir haben keinerlei Erkenntnisse, dass hier ein Zusammenhang besteht”, so der Leitende Oberstaatsanwalt. Bislang sei weder ein zeitlicher, noch ein örtlicher oder persönlicher Bezug von B. nach Oberfranken und zum Fall Peggy festzustellen und auch nicht zu erwarten.