Mutmaßlicher Betrüger ließ sich Luxus von Kunden bezahlen

30.7.2014, 09:22 Uhr
Er soll seinen Kunden versprochen haben, ihre Ersparnisse gewinnbringend anzulegen. Stattdessen soll Jens B. die Anleger betrogen haben und sich von ihrem Geld Luxusartikel gekauft haben.

© www.colourbox.de Er soll seinen Kunden versprochen haben, ihre Ersparnisse gewinnbringend anzulegen. Stattdessen soll Jens B. die Anleger betrogen haben und sich von ihrem Geld Luxusartikel gekauft haben.

Es ist ein unauffälliges Wohnhaus, von dem aus Jens B. sein groß angelegtes Schneeballsystem aufgebaut haben soll. Laut Staats­anwaltschaft Nürnberg-Fürth soll der 42-jährige Inhaber der Firma Concept 1 seinen Kunden verspro­chen haben, ihr Geld gewinnbrin­gend anzulegen.

Unter anderem log er den Anle­gern laut Anklage vor, an besonders lukrative Mitarbeiteraktien großer deutscher Unternehmen heranzu­kommen. Damit sein „Geschäfts­modell“ nicht aufflog, soll Jens B. Bestandskunden mit Geld von Neu­anlegern ausbezahlt haben. Offenbar funktionierte diese Masche jahrelang: Die Staatsanwalt­schaft geht davon aus, dass der 42-Jährige allein zwischen Januar 2009 und Juni 2013 mindestens 618 Anleger um insgesamt 56 Millionen Euro geprellt hat.

PS-starke Autos und Uhren versteigert

Im Juni 2013 klickten dann aber doch die Handschellen. Jens B. sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Das Vermögen seiner Firma Concept 1 wurde im April im Nürnberger Ofen­werk versteigert: 21 Autos, darunter zahlreiche Luxuskarossen wie ein Lamborghini Gallardo Spyder, ein Ferrari F430 und ein 600 PS-starker Mc Laren kamen unter den Hammer. Außerdem wurden Kunstwerke und Uhren aus den Häusern Cartier, Cho­pard sowie Rolex versilbert.

Die Auktion brachte 1,15 Millio­nen Euro ein. Laut Staatsanwalt­schaft soll Jens B. von den Kunden­geldern aber rund sieben Millionen Euro für seine Lebensführung abge­zweigt haben. Am 3. November soll der Prozess gegen den Laufer Unternehmer vor der 3. Strafkammer des Landge­richts Nürnberg-Fürth beginnen, das bestätigte gestern Justizpresse­sprecher Michael Hammer. Wie lange das Verfahren dauert, hängt davon ab, ob Jens B. die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft einräumt. Sollte er im Sinne der Anklage schul­dig gesprochen werden, drohen ihm bis zu 15 Jahre Haft.

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