Nach der Flut: Schäden in Millionenhöhe bei Privatleuten

14.7.2016, 06:00 Uhr
Heftige Unwetter Ende Mai hinterließen eine Spur der Verwüstung in Bayern - auch im mittelfränkischen Obernzenn. Erst jetzt wird das ganze Ausmaß der Schäden klar.

© Vera Gröschl (dpa) Heftige Unwetter Ende Mai hinterließen eine Spur der Verwüstung in Bayern - auch im mittelfränkischen Obernzenn. Erst jetzt wird das ganze Ausmaß der Schäden klar.

Die privaten Schäden in Flachslanden schätzt Bürgermeister Hans Henninger auf etwa drei Millionen Euro. Der Freistaat Bayern hat über das Landratsamt Ansbach bisher Soforthilfen und Sofortgeld in Höhe von 932.716 Euro an Flutopfer ausgezahlt. Davon gingen 729.556 Euro nach Flachslanden. 203.160 Euro wurden an Bürger der Gemeinden Weihenzell, Oberdachstetten, Rügland, Lehrberg, Bruckberg, Lichtenau, Dietenhofen, Colmberg und Schnelldorf gezahlt.

Wer in seiner Existenz bedroht ist, kann zusätzlich einen Antrag auf Zahlungen aus dem Härtefallfonds beantragen. Bisher haben das nur sehr wenige getan. Bei vielen ist noch unklar, wie das Haus weiter genutzt werden kann und wie viel eine Sanierung kosten würde.

Die Gemeinde Flachslanden selbst hat ihre Schäden schon sehr genau beziffert: 296.000 Euro für die Feldwege, 50.000 für Gräben und Rückhaltebecken, 208.000 für Gemeindestraßen und 15.000 Euro für die Einsatzkosten der Feuerwehr. Einige zusätzliche Tausend Euro bleiben Flachslanden immerhin erspart, weil sich umliegende Kommunen solidarisch zeigen und Kosten für den Einsatz ihrer Feuerwehren erlassen.

Im ebenfalls heftig von der Flut betroffenen Obernzenn schätzt Bürgermeister Markus Heindel (CSU) die privaten Schäden gar auf rund sechs Millionen Euro. "Wir haben sechs Häuser, die momentan unbewohnbar sind, zwei müssen wohl abgerissen werden", sagt er. Der Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim hat bisher 690.000 Euro an Soforthilfen und Sofortgeld ausgezahlt, 640.000 gingen nach Obernzenn, der Rest an Betroffene in umliegenden Gemeinden.

Die Schäden der Gemeinde Obernzenn selbst liegen bei rund 200.000 Euro. Für die kommunalen Schäden können die Gemeinden Hilfen nach dem Finanzausgleichsgesetz beantragen. "Wir sind noch sehr unsicher, welche Zuschüsse wir da zu erwarten haben und inwieweit etwa die Reinigung der Straßengräben als normaler Unterhalt zählt", erklärt Heindel. "Ich rechne da nicht mit sehr viel", sagt Flachslandens Rathauschef Henninger.

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