Neue Details bekannt

Nach tödlichem Messerangriff auf Busfahrer: Haftbefehl gegen Tatverdächtigen

6.7.2021, 16:45 Uhr
Nach dem tödlichen Messerangriff auf einen polnischen Busfahrer in Hof wurde gegen den Tatverdächtigen ein Untersuchungshaftbefehl erlassen.

© NEWS5 / Fricke, NEWS5 Nach dem tödlichen Messerangriff auf einen polnischen Busfahrer in Hof wurde gegen den Tatverdächtigen ein Untersuchungshaftbefehl erlassen.

Er wollte nur helfen, jetzt ist er tot. Am frühen Dienstagmorgen verstarb ein 63-jähriger polnischer Busfahrer nach einer Messerattacke in Hof. Gegen den 43 Jahre alten Tatverdächten aus Sachsen ist am Dienstagmittag ein Untersuchungshaftbefehl durch den Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Hof erlassen worden, wie die Polizei nun mitteilt.

Weiter heißt es, dass die Kriminalbeamten einen Teil der polnischen Reisegruppe mit Hilfe von Dolmetschern im Verlauf des Vormittags als Zeugen vernehmen können. Demnach waren die Reisenden mit zwei vollbesetzten Reisebussen unabhängig voneinander unterwegs und trafen sich am Bahnhofsvorplatz in Hof zum Passagierwechsel.

Die Ermittler gehen nach derzeitigem Stand davon aus, dass der 43-jährige Mann aus dem Vogtlandkreis zunächst unvermittelt auf einen 52-jährigen Fahrgast zu ging und ihm einen Faustschlag verpasste. Dieser stand mit weiteren Fahrgästen auf dem Gehweg in unmittelbarer Nähe des Reisebusses. Durch den Schlag stürzte der Mann zu Boden und erlitt leichte Verletzungen.

Unmittelbar darauf attackierte der Tatverdächtigen mit einem Messer den Busfahrer, der in nächster Nähe stand und dazwischen gehen wollte. Dadurch erlitt der 63-jährige Pole tödliche Stichverletzungen am Oberkörper. Einzelheiten soll eine rechtsmedizinische Untersuchung klären, wie die Polizei erklärt. Ein klappbares Taschenmesser mit einer etwa acht Zentimeter langen Klinge, das als Tatwaffe diente, wurde von den Beamten noch am Tatort sichergestellt.

Untersuchungshaftbefehl gegen Tatverdächtigen erlassen

Unmittelbar nach der Attacke konnten Polizeibeamte den 43-Jährigen vorläufig festnehmen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hof wurde er noch am gleichen Tag dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Laut Polizei machte der Mann Angaben und räumte ein, den Busfahrer mit einem Messer verletzt zu haben. Er bestreitet allerdings, dass er den Fahrer habe töten wollen. Der Tatverdächte wurde anschließend von der Polizei in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
Da der Beschuldigte psychische Auffälligkeiten zeigt, wird hierzu eine Begutachtung erfolgen. Nach derzeitigem Stand hat die Tat keinerlei fremdenfeindlichen oder politisch motivierten Hintergrund.

Die Reisegruppe aus Polen konnte im Anschluss ihre Fahrt mit den Bussen fortsetzen. Zeugen unter den Fahrgästen, die Angaben machen konnten, wurden im Anschluss an die Ermittlungen mit einem separaten Bus nach Polen gebracht. Ebenso die am Tatort anwesende Lebensgefährtin des getöteten Busfahrers, die in der Nacht von einem Kriseninterventionsteam betreut worden war.


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