Produktrückruf

Nach tödlichem Schluck in der Oberpfalz: Warnung vor weiteren Champagnerflaschen mit Ecstasy

Achim Bergmann

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6.7.2022, 15:59 Uhr
In der Nacht zum Sonntag, 13. Februar 20222, wurde bei einer Feier in der Weidener Innenstadt eine Champagnerflasche mit tödlichem Inhalt geöffnet. Nun warnt Foodwatch vor einer weiteren Charge der betroffenen Marke.

© NEWS5 / Beer, NEWS5 In der Nacht zum Sonntag, 13. Februar 20222, wurde bei einer Feier in der Weidener Innenstadt eine Champagnerflasche mit tödlichem Inhalt geöffnet. Nun warnt Foodwatch vor einer weiteren Charge der betroffenen Marke.

Im Februar hatte eine Feierrunde in Weiden in der Oberpfalz in einem Lokal kurz nach Mitternacht auf einen Freund angestoßen, der in der Datingshow eines Privatsenders aufgetreten war. Dann folgte der Schock: Wie berichtet, befand sich konzentriertes Ecstasy statt Champagner in der 3-Liter-Flasche. Das 52-jährige Todesopfer, das die Flasche bestellt hatte, starb kurz nach einem Probeschluck, sieben weitere Gäste mussten mit schweren Vergiftungen in Kliniken gebracht werden.

Kurz darauf folgte eine ähnliche Schreckensmeldung aus den Niederlanden, dort kollabierten mehrere Menschen nach dem Öffnen derselben Champagnermarke, auch hier war eine Dreiliterflasche mit der harten Droge gefüllt.

Die darauf folgende internationale Warnung betraf die Charge Champagner der Marke Moët & Chandon Ice Impérial (3 Liter-Flasche/ XXL) mit dem Los-Code LAJ7QAB6780004. Jetzt warnt die gemeinnützige Organisation Foodwatch jedoch vor einer weiteren Charge, es geht nun auch um Dreiliterflaschen mit dem Code LAK5SAA6490005, beide werden also zurückgerufen.

+++Produktrückruf+++ Der Champagner der Marke Moët & Chandon Ice Impérial (3 Liter-Flasche/ XXL) mit den Los-Codes...

Gepostet von foodwatch am Mittwoch, 6. Juli 2022

Wie das Ecstasy in den Champagner gekommen ist, ist nach wie vor Gegenstand internationaler Ermittlungen. Die Ermittler der Sonderkommission "Markt" in Weiden arbeiten mit den Behörden in den Niederlanden zusammen und gehen unter anderem der Frage nach, auf welchen Wegen die betreffenden Flaschen nach ihrer Abfüllung in Frankreich 2017 zu den vergifteten Endverbrauchern gelangt waren.

Fest steht: Sowohl in Deutschland auch in den Niederlanden wurden in die betroffenen Flaschen flüssiges MDMA gefüllt, auch bekannt als Ecstasy.

Foodwatch warnt derzeit unter anderem auf Facebook: Das Berühren und/oder Trinken des Flascheninhalts ist lebensbedrohlich, auch schon das Probieren durch Eintauchen der Fingerspitze kann massive Gesundheitsprobleme verursachen.

Und auch der Hersteller warnt: Mit MDMA versetzter Champagner sprudelt nicht, riecht nach Anis und hat eine rötlich-braune Farbe. Betroffene Flaschen müssen sofort der Polizei gemeldet werden.

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