Netzausbau: Wird Mittelfranken noch mehr belastet?

2.11.2015, 05:55 Uhr
Netzausbau: Wird Mittelfranken noch mehr belastet?

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Damit werde der von den Koalitionsspitzen im Juli beschlossene Wegfall zweier Leitungen nach Grafenrheinfeld kompensiert, heißt es, - das allerdings mehr schlecht als recht: So sei die netztechnische Effizienz in dieser Variante schlechter, schreiben die Übertragungsnetzbetreiber.

Zudem sei das Netz geringer vermascht und die Energieflüsse zwischen dem Osten und Westen Deutschlands könnten weniger gut „beherrscht“ werden. Gleichzeitig werde sich die „regionale Belastung des Netzes im Süden Deutschlands“ verschieben: Die Gegend um Grafenrheinfeld profitiert, in der Region Nürnberg werden dafür neue Wechselstromleitungen gebaut.

Bürger wehren sich seit Jahren

Dabei ist der Knotenpunkt Ludersheim schon durch andere Maßnahmen belastet: Eine 220 kV-Trasse, die ab Raitersaich im Landkreis Fürth über Ludersheim bis nach Altheim bei Landshut führt, soll auf 380 kV aufgerüstet werden. Die Bundesnetzagentur hat den entsprechenden Vorschlag der Übertragunsnetzbetreiber bereits bestätigt — obwohl sich seit Jahren Bürger aus den anliegenden Orten gegen die Ausbaupläne wehren.

Gleichzeitig bestätigen die Konzerne  den Bedarf dreier Gleichstromtrassen, die durch Deutschland führen sollen - inklusive des geänderten Endpunkts von Korridor D: Die Gleichstromleitung, die quer durch Franken verlaufen könnte, soll nach Landshut statt nach Gundremmingen führen.

Die Übertragungsnetzbetreiber machen auch Aussagen zu den möglichen Kosten des  Netzausbaus:  In den nächsten zehn Jahren werde man zwischen 22 bis 25 Milliarden Euro investieren; werde allerdings Korridor D zu 100 Prozent als Erdkabel ausgeführt, müsse man mit 31 bis 36 Milliarden Euro rechnen.

Bürger können bis zum 13. Dezember unter www.netzentwicklungsplan.de ihre Stellungnahmen zu den Berechnungen der Netzbetreiber abgeben. 

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