Neue Öko-Siedlung im Mühlbachgrund bei Altdorf kommt

14.9.2017, 12:55 Uhr
Neue Öko-Siedlung im Mühlbachgrund bei Altdorf kommt

© Blinten

Ökologisch soll die neue Siedlung in Mimberg werden. Hartmann und Hetz versprechen einen neuen "Nachhaltigkeitsstandard im Wohnungsbau" für ihre projektierten Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen. Dazu gehört auch, dass in dem neuen Wohngebiet nicht verdichtet gebaut wird wie etwa im Parkside in Feucht, sondern Platz bleibt für die Bewohner.

"Ein besonderer Ort"

Entstehen soll die neue Öko-Siedlung auf dem Gelände der ehemaligen Fensterfabrik im Mimberger Mühlbachgrund, einer von Landschaftschutzgebiet umgebenen Sandgrube. "Das ist ein besonderer Ort", schwärmte Planer Hans Hartmann bei der Vorstellung des Vorhabens im Gemeinderat. "Wir wollen die Qualität des Standorts für das Quartier nutzen." Was das konkret heißt? Es soll beispielsweise keine Eingriffe in die umgebenden steilen Hänge der Sandgrube geben. Bewusst werde man darauf verzichten, das Gebiet maximal zu verdichten.

Häuser können geteilt werden

Die entstehenden 23 Häuser werden so konzipiert, dass sie später einmal problemlos geteilt werden können. Holz spielt beim Einsatz der Materialien eine große Rolle. Außerdem sollen nur ökologisch einwandfreie und regional vorkommende Baustoffe verarbeitet werden, auf PVC beispielsweise werde wenn irgend möglich verzichtet, verspricht Hartmann. Verzichtet wird auch auf Wärmedämmsysteme mit Styropor und Ähnlichem.

Neue Öko-Siedlung im Mühlbachgrund bei Altdorf kommt

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Zentral im Gebiet soll eine Pool-Station mit Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge eingerichtet werden, auf die die Bewohner des neuen Gebiets über Car-Sharing Zugriff haben. Dafür verzichtet der Planer auf Tiefgaragen unter den Gebäuden und lässt die Fahrzeuge stattdessen in einem überdachten Parkdeck abstellen, das Tageslicht herein lässt und teilweise begrünt wird.

Beheizt und gekühlt werden sollen sämtliche Gebäude im Wohngebiet mit Geothermie, wobei die Planung eine zentrale Anlage vorsieht. Regenwasser soll gesammelt und als Brauchwasser wieder verwendet werden.

Problematische Erschließung

Alles in allem kamen die Pläne bei den Mitgliedern des Burgthanner Gemeinderats gut an, allerdings verwiesen in der anschließenden Diskussion viele auf den großen Haken, den das Projekt hat: Die Erschließung ist schwierig. Die alleinige Zufahrt über die Industriestraße könnte man entlasten über eine zweite Einfahrt in das Gebiet aus Richtung Kiefernweg. Hier hat aber die Untere Naturschutzbehörde bereits Ablehnung signalisiert. Was aber für Bürgermeister Heinz Meyer kein großer Aufreger ist: "Wir müssen uns auf einen Kompromiss verständigen."

Investor informiert

Wolfgang Lahm (SPD) sieht dagegen größte Schwierigkeiten, wenn eine zusätzliche Anbindung des Gebiets über den Kiefernweg nicht möglich ist. Vom Konzept des Wohngebiets allerdings sei er begeistert, betonte Lahm. Sein Fraktionskollege Heinz Holzammer, selbst Mimberger und Anwohner im Birkenweg, hat mit vielen Nachbarn des geplanten neuen Gebiets gesprochen. "Die Bürger fordern die Anbindung zum Kiefernweg", machte er im Gemeinderat klar. "Das würde vieles entzerren", stimmte Silvia Guth (CSU) dem zu. Die Anbindung in Richtung Kiefernweg ist wegen des steilen Geländes eine große Herausforderung. Jetzt wird geprüft, ob und wie das ganze machbar ist. Unabhängig von dieser Prüfung hat der Gemeinderat aber seine Zustimmung zu den Planentwürfen für den Bebauungsplan Nummer 76 "Am Mühlbach" erteilt.

Investor Georg Hetz, Geschäftsführer der Nürnberger UDI Beratungsgesellschaft, informiert am Donnerstag ab 17.30 Uhr im Saal der Raiffeisenbank Oberferrieden-Burgthann, Rathausplatz 2, in Burgthann über das Projekt.

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