Neuer Food-Trend: Briten stehen auf Eichhörnchen-Fleisch

6.2.2019, 11:06 Uhr
In England werden heimische rote Eichhörnchen immer mehr von aus Nordamerika stammenden Grauhörnchen verdrängt. Deshalb sind die importierten Nager inzwischen zum Abschuss freigegeben.

© Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa In England werden heimische rote Eichhörnchen immer mehr von aus Nordamerika stammenden Grauhörnchen verdrängt. Deshalb sind die importierten Nager inzwischen zum Abschuss freigegeben.

Grauhörnchen-Pastete oder langsam gegartes Ragout aus dem Fleisch der Nagetiere - wer einen Blick auf die Speisekarte des Londoner Restaurants "Native" wirft, sollte möglichst nicht daran denken, wie putzig die kleinen Nager aussehen, wenn sie an einem Zweig nagen, oder ihre Pfötchen um eine Haselnuss schließen. Bei den Gästen des "Native", erklärt Koch Ivan Tisdall-Downes gegenüber dem britischen Guardian, kommt die ungewöhnliche Fleisch-Art so oder so richtig gut an.

Tisdall-Downes betreibt sein Restaurant auf dem bekannten Londoner Borough Market und begründet die Entscheidung, Grauhörnchen-Gerichte zu servieren, mit der Nachhaltigkeit, die diese Fleischart bietet.

Grauhörnchen sind auf der Insel inzwischen zu einer echten Plage geworden. Die aus den USA eingeführte Art ist gegenüber der heimischen anpassungsfähiger und droht deshalb, diese zu verdrängen. Fünf Millionen importierte Grauhörnchen, erklärt der Koch, stünden einer Population von 150.000 roten Eichhörnchen gegenüber. Aus diesem Grund ist die fremde Art zum Abschuss freigegeben.

In Zeiten, in denen Fleisch immer mehr als ressourcenfressendes Luxusgut gilt, ist das Verspeisen eben solcher Tiere natürlich eine gute Alternative: Keine Massentierhaltung und kein negativer Einfluss auf den eigenen ökologischen Fußabdruck. 

Außerdem, so erklärt der Koch dem Telegraph, sei das Fleisch der Grauhörnchen proteinreich und mager. Und allein die Tatsache, dass die Tiere süß anzusehen sind, scheint zumindest die Engländer nicht davon abzuhalten, immer häufiger auf diese ungewöhnliche Fleisch-Art zurückzugreifen. Wie der Telegraph berichtet, ist das "Native" nämlich schon lange kein Einzelfall mehr. Immer mehr Restaurants auf der Insel bieten inzwischen die nachhaltige Alternative zu herkömmlichem Fleisch an. 

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