2000 Gläubige in der Volksfest-Kathedrale

16.8.2019, 09:28 Uhr
2000 Gläubige in der Volksfest-Kathedrale

© Foto: Günter Distler

Lediglich einige wenige Bänke an der dem Festplatz abgewandten Seite der Halle waren noch leer, als der "Neumarkter Volksfestpfarrer" Martin Fuchs, der seit 2014 die Pfarrei in Berg leitet, die Bühne in Weihrauch hüllte, auf der zehn Stunden zuvor noch "D’Rebelln" ein Feuerwerk der guten Laune abbrannten.

2000 Gläubige in der Volksfest-Kathedrale

© Foto: Günter Distler

Mit weniger Platz musste am Vormittag die Blaskapelle Dirnhofer aus Stauf auskommen, beanspruchte doch der Altar gebührenden Raum. Unterstützt wurde Fuchs von Ruhestandspfarrer Clemens Bombeck und Pfarrvikar Joseph Dantas sowie zwei Ministranten. Doch schon wie an Christi Himmelfahrt, damals bei der Premiere eines Gottesdienstes auf dem Neumarkter Frühlingsfest, suchte der Geistliche für seine Predigt das Bad in der Menge.

Mit dem Mikrofon in der Hand schlenderte der Geistliche durch die Reihen, die geschmückt waren mit den vielen geweihten Kräuterbüscheln, die vor der Messe am Eingang verkauft wurden. "Ich freue mich, dass die Halle hier nicht nur am Abend voll ist", sagte Martin Fuchs. Egal, ob Musik am Abend oder Festgottesdienst am Morgen: "Wir feiern bei beidem das Leben."

Nicht nur dabei, sondern mittendrin möchte die Kirche beim Jura-Volksfest sein, betonte er. Das war der Neumarkter auch in seinen zehn Jahren als Chef-Seelsorger der Schausteller und Zirkusleute in Deutschland. Dabei hat er auf dem Rummel vieles beobachtet, das menschliche Verhalten in Geisterbahnen und Karussells studiert und sich so seine Gedanken darüber gemacht.

An ein paar dieser Gedanken ließ Fuchs die Besucher in seiner kurzweiligen Predigt teilhaben, animierte sie, in all dem lustigen Trubel auch mal kurz innezuhalten, um die Sinne zu schärfen. "Das Volksfest ist eben auch ein Lernort."

Die Fahrgeschäfte auf dem Festplatz sind zudem ein reiches Feld für christliche Gleichnisse. Ganz besonders der Autoscooter mit seiner Oberleitung: "Ohne Verbindung nach oben fährt er nicht."

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