Demo in Neumarkt

2000 Impfpflicht-Gegner aus der Metropolregion marschieren durch Neumarkt

1.1.2022, 17:47 Uhr
Der Demo-Zug auf dem Rückweg zum Volksfestplatz - dort endete die Veranstaltung, ehe die Teilnehmer wieder alle heim fuhren.

© Wolfgang Fellner, NNZ Der Demo-Zug auf dem Rückweg zum Volksfestplatz - dort endete die Veranstaltung, ehe die Teilnehmer wieder alle heim fuhren.

Wenn er sie frage, ob sie kommenden Samstag wieder in Neumarkt auf die Straße gehen würden, rief der Freystädter Gerhard Holzammer, Anmelder des Demonstrationszuges und Vorsitzender der Partei Die Basis in Neumarkt, ins Megaphon: Applaus und Gejohle war die Antwort. Man komme wieder, rief Holzammer, und stellte unter noch mehr Applaus klar: Jeder könne sich impfen lassen, so oft er wolle, das sei jedermanns eigene Sache - aber sie seien gegen eine Impfpflicht.

Sie sei gegen eine Impfpflicht, sagte eine Teilnehmerin des Zuges, weil sie sich mit diesem Impfstoff nicht impfen lassen wolle. Das war auch zahlreichen Transparenten zu entnehmen, die mitgeführt wurden. "Mein Körper gehört mir", war da zu lesen oder "wir sind keine Versuchskaninchen". Das postulierte eine größere Gruppe aus Ansbach. Was sie wohl nicht mitbekommen hatten: Impfbefürworter hatten den Gehweg am Romstöck-Ring mit dem Slogan "Impfen ist Solidarität" bemalt. Da liefen sie alle drüber.

Friedlicher Verlauf

Der vierte Demo-Zug der Impf-Gegner war vom Versammlungsleiter unter dem Motto „Grundrechts- Initiative“ beim Landratsamt Neumarkt angemeldet worden und verlief friedlich, heißt es in einer Pressemitteilung der PI Neumarkt. Es sei jedoch zu Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten nach dem bayerischen Versammlungsgesetz gekommen und zu Verkehrsbehinderungen im Stadtgebiet.

Der Zug startete nach 13 Uhr am Volksfestplatz und zog über den Kurt-Romstöck-Ring in die Ringstraße, über den Oberen und Unteren Markt und zurück zum Volksfestplatz. In der Spitze zählte die Polizei knapp 2.000 Versammlungsteilnehmer. Vereinzelt versammelten sich auch Gegendemonstranten an der Versammlungsstrecke, hielten Schilder wie "Impfen ist Solidarität" in die Höhe.

Maskenpflicht kontrolliert

Während des Demonstrationszuges mussten die Teilnehmer eine Maske tragen - was nicht jeder tat. Die Polizei wies mehrfach und zum Teil wiederholt auf die Maskenpflicht hin; das übernahmen Kommunikationsbeamte des Polizeipräsidiums Regensburg. Der überwiegende Teil der Teilnehmer hielt sich an die Auflage. 13 Versammlungsteilnehmer weigerten sich, trotz mehrfacher Aufforderung, eine Maske zu tragen. Sie werden angezeigt. Eine weitere Anzeige gab es, weil ein Teilnehmer trotz Verbotes Flyer verteilte.

Da das Landratsamt im Versammlungsbescheid das Mitführen von Tieren untersagt hatte, mussten 28 Personen mit Hunden vom Versammlungsplatz weiter geschickt werden und konnten auch am Zug nicht teilnehmen. Neben zahlreichen Beamten der PI Neumarkt, die bereits das vierte Wochenende Sonderschichten fahren mussten, waren auch Polizisten des Polizeipräsidiums Oberpfalz sowie der bayerischen Bereitschaftspolizei im Einsatz.

Wer über den Volksfestparkplatz ging, sah, woher die Teilnehmer der Demo kamen: Aus der gesamten Metropolregion. Von Ansbach bis Neustadt/Waldnaab, von Amberg über Schwabach und Roth, Regensburg und Hersbruck. Sie werden wohl kommenden Samstag wieder kommen.