Aktuelle Daten vom Arbeitsmarkt

27 Prozent mehr Arbeitslose: Für Anstieg der Neumarkter Quote gibt es aber einen plausiblen Grund

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30.6.2022, 12:13 Uhr
Ende Juni gibt es im Landkreis Neumarkt deutlich mehr Arbeitslose als Anfang des Monats.

© Fleig / Eibner/www.imago-images.de Ende Juni gibt es im Landkreis Neumarkt deutlich mehr Arbeitslose als Anfang des Monats.

Ein Satz nach oben: Die Arbeitslosigkeit ist im Agenturbezirk Neumarkt von Mai auf Juni um 331 auf 1551 Personen gestiegen. Das waren aber nur acht Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen stieg im Juni von 1,7 auf 2,0 Prozent.

Dabei meldeten sich 652 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 302 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 317 Personen ihre Arbeitslosigkeit (minus 104). Seit Jahresbeginn gab es im Agenturbezirk insgesamt 2809 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 30 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dem gegenüber stehen 2669 Abmeldungen von Arbeitslosen. Seit Januar gingen 1531 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 149. Der Bestand umfasst aktuell 1443 offene Stellen.

Viele offene Ausbildungsstellen

Die Arbeitgeber haben 1307 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 118 Angebote oder 9,9 Prozent mehr als im Juni 2021. Darauf haben sich insgesamt 596 junge Menschen beworben, 42 weniger als im Vorjahresmonat.

Im Agenturbezirk Regensburg – Regensburg Stadt/Land, Kelheim und Neumarkt – sind im Berichtsmonat 9255 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das sind 1071 Personen oder 13,1 Prozent mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 2,6 Prozent und liegt damit 0,3 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats, jedoch 0,4 unter dem Juni des letzten Jahres.

Jobcenter betreuen seit Juni Ukrainer

„Die Arbeitslosigkeit hat sich im Juni deutlich erhöht", konstatiert Johann Götz, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Regensburg. Grund dafür sei, dass seit Juni die Betreuung der Geflüchteten aus der Ukraine einheitlich durch die Jobcenter erfolgt. "Die Betreuung aus einer Hand, welche sowohl die Unterstützung beim Eintritt in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt, als auch die finanzielle Absicherung betrifft, macht die Meldung bei den Jobcentern erforderlich. Die gestiegene Zahl an gemeldeten Arbeitslosen beruht ausschließlich auf dieser Notwendigkeit. Der sehr hohe Bestand an freien Arbeits- und Ausbildungsstellen lässt die berechtigte Hoffnung zu, dass eine nachhaltige Integration am Arbeitsmarkt gelingen kann."

Mit Blick auf die Herausforderungen der Fachkräftegewinnung, der Digitalisierung und des Strukturwandels könnten viele Unternehmen noch stärker in die Weiterbildung ihrer Beschäftigten investieren und damit auch die Mitarbeiterbindung stärken, sagt Götz. "Die Agentur für Arbeit bietet dafür mit dem Qualifizierungschancengesetz umfassende Fördermöglichkeiten. Wir fördern über alle Branchen hinweg und hoffen, dass in Zukunft noch mehr Betriebe und Beschäftigte diese Möglichkeit nutzen."

Unternehmen, die ihre Beschäftigten qualifizieren möchten, können sich direkt bei der Agentur für Arbeit melden. "Mit der Berufsberatung im Erwerbsleben haben wir zudem auch ein Beratungsangebot für Beschäftigte, die sich beruflich weiterentwickeln möchten. Auch hier lohnt es sich mit uns Kontakt aufzunehmen.“

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