Alois Karl steht auf der Seite der Fotografen

25.1.2020, 10:00 Uhr

MdB Alois Karl hat Vertreter der Branche aus seinem Wahlkreis und darüber hinaus ins CSU-Büro in Neumarkt eingeladen. Beim Entwurf aus dem Innenministerium geht es um die Verhinderung des so genannten Morphings, der digitalen Veränderung von Gesichtern. Da hat es offenbar in der jüngeren Vergangenheit ein paar kriminelle oder terroristische Vorfälle gegeben.

Karl, so heißt es in einer Pressemitteilung des Abgeordneten, teile die Ansicht der Fotografen, mit dem Entwurf werde mit Kanonen auf Spatzen gezielt. Denn mit der Passfotografie würde eines der wichtigen Geschäftsfelder der Gilde wegbrechen, die durch die Digitalisierung und die Billig-Konkurrenz von Laien etwa auf dem Hochzeitsfotomarkt schon arg in Bedrängnis geraten ist.

Wenn jetzt Fotoautomaten in den Passämtern aufgestellt würden, werde das Arbeitsplätze kosten und die Qualität würde sich verschlechtern, warnten Jochen Wittmann und Steffen Hailer. "Und wer macht dann unsere Besuche in Altenheimen und Hausbesuche bei Menschen, die nicht mehr so mobil sind?", hieß es von anderer Seite. John-Oliver Hesse aus Feucht vermutet hinter dem Entwurf das Ergebnis fleißiger Lobbyarbeit des Automaten-Herstellers.

Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass die Sicherheit vor Morphing oder anderen digitalen Gaunereien gewährleistet sein müsse. Karl schlug zur Gewährleistung der Sicherheit vor, dass nur noch vertrauenswürdige und zertifizierte Betriebe Passfotos anfertigen dürften. Dem stimmten die Branchenvertreter bei dem Treffen zu. Es gäbe auch die Möglichkeit, die Fotos online an die Passämter zu schicken, oder sie umgekehrt anzufordern, so dass kein Zugriff Dritter geschehen könne.

Karl formulierte einen Antrag an Seehofer. Er bat den Minister, kurz mit den Fotografen bei seinem Besuch am 2. Februar in Velburg zu sprechen.

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