Amberg: Seniorin fährt mitten in Bergungseinsatz
26.10.2019, 11:27 UhrRund zwei Stunden dauerte es, bis der Lkw wieder freikam: Dazu war die Unterfürhung komplett gesperrt. Als alle Reifen platt waren, konnte er aus der Falle manövriert werden. Unbeeindruckt von der laufenden Bergung zeigte sich eine 79-jährige am Steuer ihres Pkw. Trotz Blaulicht und Sperrschildern quetschte sie sich am Streifenwagen vorbei, um irgendwie durch die Unterführung fahren zu können, scchreibt die Amberger Polizei in ihrem Pressebericht..
Ein Polizeibeamter forderte sie per Handzeichen auf, stehen zu bleiben, was die Dame aber bewusst oder unbewusst ignorierte und trotz Winkens und Zurufens mit starr nach vorne gerichtetem Blick einfach auf ihn weiter zu rollte. Der Beamte musste zur Seite springen, um nicht umgefahren zu werden, die Frau rollte an dem verdutzten Polizisten vorbei.
An Scheibe geklopft
Der klopfte leicht an die Scheibe der Fahrertür, es kam keine Reaktion. Erst heftigeres Klopfen an die Scheibe der hinteren Tür zeigte Wirkung, die Dame begann, mit den Händen zu gestikulieren legte eine Vollbremsung hin.
Für ihr Verhalten hatte die 79-Jährige eine vollkommen widersprüchliche Erklärung. Sie wollte den Beamten "nicht oder doch gesehen" haben. Warum sie nicht auf das querstehende Polizeifahrzeug und die Haltesignale reagierte hatte, wusste sie überhaupt nicht und ließ im weiteren Gespräch jede Einsichtsfähigkeit vermissen.
Am Telefon gedroht
Deshalb wurde der Dame erklärt, dass eine Überprüfung ihrer persönlichen Fahrtauglichkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr mit Kraftfahrzeugen durch die Fahrerlaubnisbehörde angezeigt erscheint. Daran konnte sich die Seniorin allerdings eine Stunde später noch gut erinnern, als sie dem Vorgesetzten des Polizisten telefonisch eine Dienstaufsichtsbeschwerde androhte, wenn die Führerscheinstelle tatsächlich informiert werden sollte.
Zum Schutz aller Verkehrsteilnehmer wird dieses Telefonat aber an der Tatsache der Überprüfung nichts ändern.
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