An Karfreitag dreht Elena durch

30.3.2018, 17:29 Uhr
An Karfreitag dreht Elena durch

© Foto: André De Geare

Hintergrund ist ein alter Brauch: An Jesu Todestag haben die Glocken zu schweigen. Ihr Klang wurde als zu fröhlich empfunden, nicht dem traurigen Anlass angemessen. Den Kindern erzählte man, dass die Glocken an diesem Tag zur Beichte in Rom wären.

Der Holzkasten im Kloster auf dem Mariahilfberg ist schon mindestens 100 Jahre alt, schätzt Mesner Reinhard Brock. Mit einer Handkurbel wird ein Walze bewegt, aus der unregelmäßige Zapfen ragen. Diese biegen drei Holzlatten, die mit lauten Krachen zurückschlagen.

Elena Rackl dreht schon seit sieben Jahren an der Kurbel. "Das ist voll ,lustig’", sagt die Schülerin. Zugegeben, mit der Zeit werde es anstrengend. "Aber dafür wechseln wir uns regelmäßig ab." Dabei veranstalten die Ministranten auch kleine Wettbewerbe. Etwa, wer am Schnellsten drehen kann. "Aber eigentlich soll alles im Takt sein", sagt Rackl.

So ganz haben die Mahnungen von Mesner Brock ("Denkt‘s dran: Schön regelmäßig") dann doch nicht gefruchtet. Zum Schluss hat dann Pater Martin die Kurbel gedreht - und zwar so schnell es ging.

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