Auf den Spuren der Pfalzgrafen durch Neumarkt

14.4.2020, 10:14 Uhr
 Auf den Spuren der Pfalzgrafen durch Neumarkt

© Ralf Rödel

Im Jahr 1314 wurde zum ersten Mal ein Wittelsbacher König. Es war  Ludwig der Baier, der später sogar noch die Kaiserwürde erhielt. Er teilte im Hausvertrag von Pavia das Herzogtum der Wittelsbacher.

In der norditalienischen Stadt Pavia übergab er den Söhnen seines verstorbenen Bruders Rudolf die Rheinpfalz und einen großen Teil der heutigen Oberpfalz. Es gab fortan eine bayerische und eine pfälzische Linie des Herrschergeschlechtes.

Neumarkt und der größte Teil der heutigen Oberpfalz gehörten nun zur Kurpfalz, die sich in eine „untere Pfalz“ an Neckar und Rhein und in die „obere Pfalz“ auf dem alten Nordgau teilte.

Erster Pfalzgraf hier war Pfalzgraf Johann. Er erhielt den größten Teil der Oberpfalz und erwählte Neumarkt zu seiner Residenzstadt, deshalb „Neumarkt in der Oberen Pfalz“. Durch den Aufstieg zur Residenzstadt begann in Neumarkt ein beachtlicher, wirtschaftlicher Aufschwung und eine rege Bautätigkeit.

Neumarkt ist und war der wirtschaftliche Mittelpunkt 

Damals wie heute war und ist Neumarkt wirtschaftlicher Mittelpunkt der ganzen Umgebung. Landwirte, Händler, Handwerker erzeugten alle Waren des täglichen Bedarfs.

Am Marktplatz wurde gehandelt und gefeilscht. Es gab eine Marktordnung und Handelsgenehmigungen, Marktpolizei, Stadtbüttel und Marktgericht, Warenkontrolle, Brotprüfer und Eichmeister, Markzollpflicht und eine Marktgeldpflicht, also Standgebühr, für alle Händler.

Der Stadtbüttel  kontrolliert die Maße und Gewichte

Der „Stadtbüttel“ ist auch heute noch unterwegs. In einer unserer Führungen wird diese Szene nachgespielt. Dabei kann man viel Wissenswertes über Maße und Maßeinheiten im Mittelalter lernen.

 Auf den Spuren der Pfalzgrafen durch Neumarkt

© Birgit Gehrmann

Speziell für Kinder ist es immer wieder unbegreiflich, warum man durch eine Stadt musste und nicht einfach außen herum fahren bzw. gehen konnte…All das erklären wir in unseren Führungen – auch für Kinder.

Die Pfalzgrafen bauten ohne Unterlass

Pfalzgraf Johann von Wittelsbach war ein unermüdlicher Bauherr. Unter seiner Regentschaft entstanden in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts unter anderem das Pfalzgrafenschloss, die Zehntscheune als Zeughaus, jetzt historischer Reitstadl, die Hofkirche und das Birgittenkloster in Gnadenberg. Die beiden letzteren wurden auf Wunsch seiner Frau Katharina von Pommern-Stolp gebaut, die bei ihrer Heirat dies zur Bedingung gemacht hatte.

Die gesamte Regentschaft der Pfalzgrafen in unserer Stadt umfasste insgesamt sieben Wittelsbacher Regenten.

Neugierig geworden? Dann kommen Sie - in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft - zu einer unseren Führungen!

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