Auf den Spuren von Indiana Jones

11.12.2010, 12:51 Uhr
Auf den Spuren von Indiana Jones

© privat

Das nächste Ziel meiner Reise war Puerto Iguazu. Nach einer Nacht im besten Hostel Argentiniens mit einem riesigen Pool mit Poolbar und anderen Annehmlichkeiten ging es weiter auf die brasilianische Seite der Wasserfälle. Dort konnte man direkt an den Klippen entlang laufen und hatte einen fantastischen Blick auf die Wasserfälle.

Sollte einer jemals dort sein, besucht beide Seiten, die argentinische Seite ist besser, weil man direkt mitten drin in den Wasserfällen ist. Auf der brasilianischen Seite hat man allerdings einen besseren Gesamteindruck. Die Wasserfälle waren unter anderem im letzten „Indiana Jones – und das Königreich des Kristallschädels“ zu sehen, als die Protagonisten nach einer Dschungelverfolgungsjagd die Wasserfälle hinabstürzen. Bei unserem Spaziergang sahen wir auch einen Nasenbären und unendlich viele Vögel. Durch die ganze Gischt wurden wir auch ziemlich nass, was bei 35 Grad und 100 Prozent Luftfeuchtigkeit aber ziemlich angenehm sein kann. Wir verbrachten den ganzen Tag bei den Wasserfällen.

Am Abend ging es wieder zurück nach Argentinien. Wir kamen gerade zurück, als ein extremer Regenschauer einsetzte. Unglaublich, wie viel Wasser vom Himmel kam und dazu noch Blitze, die den ganzen Himmel erleuchteten. Es sah teilweise aus, als wäre es Tag.

Am nächsten Tag regnete es immer noch, so dass wir nicht wirklich zu den Wasserfällen wollten und daher einen gemütlichen Tag mit Massagen und lesen einlegten. Am nächsten Tag war das Wetter wieder besser und so wurde die argentinische Seite der Wasserfälle angesteuert. Dort angekommen, wollten wir erst mal einen Buschwalk zu einem anderen kleinen Wasserfall machen, der etwas abseits des Nationalparks war. Dort lernten wir eine Gruppe argentinischer Jugendlicher kennen, die uns auf dem Weg zum Wasserfall einiges aus der Tierwelt zeigten. Wir sahen giftige Schlangen, extrem große Spinnen, Affen, Aras und Papageien. Am Wasserfall gab es dann erst mal ein kühles Bad. Nach gut einer Stunde machten wir uns dann auf den Weg zu den eigentlichen Wasserfällen. Dorthin ging es mit einer kleinen Bimmel-Bahn.

Auf der argentinischen Seite gibt es eine Plattform, so dass man bis zum Abgrund der Wasserfälle gelangt. Es war unglaublich, wie viel Wasser in der Sekunde die Wasserfälle herunterstürzt. Wir waren auch nach kurzer Zeit durchnässt von der Gischt, die die Wasserfälle erzeugen.

Nach diesem Abenteuer wollten wir noch näher ran und buchten eine Bootstour, bei der man unter die Wasserfälle fährt. Zehn Minuten bevor es auf das Boot ging, zog ein Gewitter heran, es schüttete wie aus Eimern. Wir waren nach wenigen Minuten bis zur Unterhose durchnässt. Auf die Bootstour wollten wir aber nicht verzichten, da wir ja sowieso nass würden unter den Wasserfällen.

Die Tour mit einem Schnellboot war dann auch total geil. Überraschenderweise war die Wassertemperatur recht hoch – richtig angenehm nach der kalten Dusche von oben. Danach erzählte uns noch einer der Angestellten den Mythos über die Wasserfälle. Nach der Sage der Guarani sind die Wasserfälle ein Werk des vor Eifersucht rasenden Gottes Mboi. Der bösartige Gott in Form einer Riesenschlange verlangte jedes Jahr eine Jungfrau. Einmal floh die Auserwählte gemeinsam mit ihrem Geliebten mit dem Kanu flussabwärts. Der Gott bemerkte dies jedoch und schlug voller Zorn eine Schlucht in das Flussbett. Die Seele des Jünglings blieb in einem Felsen am Fuße des Wasserfalles für immer gefangen. Seine Geliebte verwandelte sich daraufhin in einen Baum am Ufer des Wasserfalls, wo sie diesen Felsen im Auge be-

hielt.