Ausgebremst: Stau auf dem Main-Donau-Kanal

13.7.2013, 11:00 Uhr
Ausgebremst: Stau auf dem Main-Donau-Kanal

© Günter Distler

Geht es nach Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), soll die Schifffahrtsverwaltung effizienter werden. Doch die von ihm angestoßene Umstrukturierung stößt bei den Beschäftigten der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung auf Widerstand. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di rief zum Streik auf. Die Organisation befürchtet, dass bis zu 3000 Stellen durch die angestrebten Neuerungen wegfallen könnten. Des weiteren fordert sie einen Tarifvertrag, der vor Kündigungen und Versetzungen schützt.

Knoten bei Kelheim

In Bayern legten etwa 550 Schleusenwärter die Arbeit nieder. Vor allem Regensburg war vom Arbeitskampf betroffen, mit Auswirkungen auf den Main-Donau-Kanal auch im Landkreis. Im Gegensatz zu anderen Gebieten seien diese jedoch „nicht gravierend betroffen gewesen“, hieß es aus dem Wasser- und Schifffahrtsamt Nürnberg: In den vier Leitzentralen in Neuses, Dietfurt, Hilpoltstein und Kriegenbrunn seien einige Schichten nicht oder nur halb besetzt gewesen. Bremsklotz war laut Amt aber Regensburg, wo massiv gestreikt wurde. Vor allem oberhalb von Kelheim kam es deshalb zu Staus und Verzögerungen. „An uns lag es weniger, wir waren noch relativ gut besetzt“, erklärt Kai Bramhoff, Leiter der Außenstelle in Riedenburg, die vier Schleusen (Dietfurt, Kelheim, Riedenburg und Berching) bedient. Insgesamt seien in der Zeitspanne von Dienstag bis Donnerstag zwischen 22 und 24 Schiffe auf diesem Abschnitt steckengeblieben. Norbert Flach von ver.di hingegen nennt die Auswirkungen des Streiks „heftig“, auch wenn sie in Nürnberg noch vergleichsweise mild gewesen seien. „Das wird sich nächste Woche ändern“, kündigt Flach an. Dass nicht alle Wärter gestreikt hätten, liege daran, dass ein Teil der Schichtarbeiter Beamte seien — die nicht streiken dürfen. Mittlerweile fließt der Schiffverkehr wieder. Zumindest bis nächste Woche.

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