Bebauung soll wachsen wie am Neuen Markt

1.3.2015, 11:15 Uhr
Bebauung soll wachsen wie am Neuen Markt

© F.: Distler

Elfriede Meier (CSU) hatte die Frage aufgeworfen, was denn dort überhaupt gebaut werden soll und ihre Befürchtung geäußert, dass nicht nur die Parksituation absolut chaotisch wäre, sondern die ganze Ecke kollabieren würde, wenn an dieser Stelle ein Gebäude von ähnlichen Dimensionen wie gegenüber entsteht. „Das ist ein städtisches Grundstück, wir entscheiden, was damit geschehen soll“, versuchte OB Thomas Thumann die Gemüter zu beruhigen. Doch als Stadtbaumeister Matthias Seemann dann nach hartnäckigem Nachfragen von Johann Georg Gloßner eine maximale Gebäudehöhe von 20 Metern nannte, wurden viele hellhörig. Vor allem, weil mit dem Bebauungsplan auch gleich eine „Mindesthöhe“ von 14 Metern festgeschrieben werden sollte.

„Blick nicht verbauen“

„Es wäre doch städtebaulich verheerend, wenn dort nur eingeschossig gebaut werden würde“, verteidigte Seemann diese Vorlage, gerade an dieser exponierten Stelle an der Lammsbräukreuzung sollte auf beiden Seiten der Dammstraße eine ähnlich hohe Bebauung geplant werden. Damit rief der Stadtbaumeister aber massiven Widerspruch hervor. Während Hans-Jürgen Madeisky (Flitz) im Zusammenhang mit der neuen „Neumarkter Skyline“ von „Schau“ und „Größenwahn“ sprach, kritisierte unter anderem auch Helmut Jawurek (CSU) diese Mindesthöhe, durch die der Blick auf die Altstadt verbaut werde. Darüber sei nie politisch diskutiert worden, man habe der Entwicklungsachse nur auf der nördlichen Seite der Dammstraße zugestimmt. Nun solle der Stadtrat diesen Bebauungsplan durchwinken, um das Projekt auf der gegenüberliegenden Seite nicht zu gefährden.

Genau so geschah es dann auch (gegen die Stimmen von Gloßner, Madeisky und Johann Pröpster/CSU) — nachdem es dem Oberbürgermeister doch noch gelungen war, die große Mehrheit zu besänftigen. Schließlich bleibe es dem Stadtrat unbenommen, bei einer wie auch immer gearteten Bebauung wieder eine Abweichung vom Bebauungsplan zu beschließen.

Denn was auf dem freien Eck zwischen Mühlstraße und Dammstraße entstehen soll, steht tatsächlich in den Sternen. Im Gespräch war die Fläche auch schon als möglicher Standort für eine Hochschule, und so wurde auch über die angekündigte FH-Außenstelle in Neumarkt debattiert, auch wenn dieses Thema eigentlich gar nicht auf der Tagesordnung stand. Marco Gmelch (CSU) zeigte sich angesichts eines NN-Berichts, wonach mit dem Studiengang Biomanagement schon im Herbst gestartet werden soll, enttäuscht darüber, dass er als der zuständige Referent des Stadtrates in die Planungen nicht einbezogen worden sei.

Auch Karl-Heinz Brandenburger (SPD) konnte sich nicht erinnern, wann das Ganze überhaupt entschieden worden sei. „Da gibt es keinen Beschluss“, gab ihm der OB recht, die Weichen seien in einer Besprechung der Fraktionsvorsitzenden gestellt worden. Wie dem auch sei: Höchstens für eine Übergangszeit in den ersten drei bis fünf Semestern seien die Räume im Haus St. Marien ausreichend, spätestens dann müsste ein Neubau stehen. Deshalb sei es höchste Zeit, über mögliche Standorte zu sprechen.

Einer davon könnte tatsächlich das Areal an der Dammstraße sein. Denn mit der Zustimmung zum neuen Bebauungsplan wurden still und leise frühere, nun überholte Beschlüsse aufgehoben: Darunter auch der vom Oktober 2004 mit dem Titel „Bauleitplanverfahren Stadthalle/Stadtpark“.

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