Begehrte Handarbeiten aus Berngau

24.4.2020, 06:00 Uhr
Begehrte Handarbeiten aus Berngau

© Foto: Anne Schöll

Just einen Tag vor dem Termin für die Verteilung kam doch die Vorschrift von ganz oben, dass ab kommendem Montag in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln die Maskenpflicht eingeführt wird – im Gegensatz zur bisherigen allgemeinen Maskenempfehlung. Das rüttelte auch die auf, die sich gedanklich noch nicht so intensiv mit dem Tragen von Masken beschäftigt haben.

Die Initiative "Berngau hält zusammen" um Generationenmanagerin Christine Häring hat nun diese Näharbeiten an die Menschen ausgegeben. Im Vorfeld hatten sich Renate Sippl, die die anderen Näherinnen bei Bedarf mit Material und Anleitungen versorgt, die Masken eingesammelt und verpackt hat, Gisela Rauscher, Silvia Grad, Marion Behrends, Anni Sendner, Tanja Oettl, Ingrid Dess, Maria Wild und Carolin Sippl an ihre Nähmaschinen zuhause gesetzt und die Masken angefertigt. Verwendet haben sie hauptsächlich weiße und bunte Baumwollbettwäsche oder Tischdecken, die bei mindestens 60 Grad waschbar sind. Nach entsprechender Anleitung wurden die Stoffe zu Mundschutz umgearbeitet. Ob Blümchen, Karos oder uni: Eine breite Auswahl an Farben und Muster sorgt nun in diesen "grauen" Zeiten für ein bisschen Farbe beim jeweiligen Träger.

Nicht nur aus Berngau kam die "Kundschaft", sondern auch aus den umliegenden Orten, die sich die Teile gegen eine Spende abgeholt haben. Schön brav aufgereiht mit gebotenem Abstand zueinander standen die Interessenten im Berngauer Schulhof und warteten im eiskalten, heftigen Aprilwind geduldig, bis sie an der Reihe waren. Manch einer, der selbst Ambitionen zum Nähen hat, nahm dankbar die Anleitungen mit nach Hause mit dem guten Vorsatz, im Bedarfsfall selbst aktiv zu werden. Im Angebot hatten die Näherinnen zwei Modelle, eines in rund und eines eckig. An Spenden sind am Ende 1057 Euro zusammengekommen.

Davon werden nun die entstandenen Materialkosten beglichen, bei Bedarf wird nochmals für Maskennachschub gesorgt und die restliche Summe für einen sozialen Zweck in der Gemeinde weitergegeben. Bereits im Vorfeld hat man an das Schulpersonal, die Angestellten in der Kindertagesstätte und die Einsatzkräfte gedacht und für sie Schutzmasken reserviert, die an diese Zielgruppen weitergegeben werden.

Eine knappe Stunde nach Ausgabebeginn waren alle Exemplare unters Volk gebracht. Einige, die leer ausgegangen waren, wurden an eine Tyrolsbergerin verwiesen, die ebenfalls Masken genäht und angeboten hat, diejenigen zu versorgen, die noch welche benötigen.

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