Bei Lückenschluss in Deining auf Abstand achten

19.2.2017, 11:15 Uhr

In der Oberen Hauptstraße 5 stand einst das alte "Hupfer-Anwesen". Auf der seit langen Jahren bestehenden Baulücke im Ortszentrum möchte die Firma N+S Projekt GmbH heuer auf einer Fläche von 1541 Quadratmetern zwei Gebäude mit insgesamt 16 altersgerechten Wohnungen und einer Tiefgarage erstellen.

Einem auf der gegenüberliegenden Seite der Staatsstraße wohnenden Bürger ist das Projekt wegen der angeblich nicht eingehaltenen Abstandsflächenregelung ein Dorn im Auge. Er warf Bürgermeister Alois Scherer deswegen mit massiver Wortwahl vor, dass dieser nur die Anliegen des Investors, nicht aber die der Anlieger vertrete, und meinte unter anderem: "Das ist ein Riesengrundstück, da kann das Gebäude auch anders hinein geplant werden."

Scherer verwies darauf, dass in diesem Fall die Abstandsflächen auf öffentlichen Grund fielen und dass es durchaus die gesetzliche Möglichkeit gebe, auf sie zu verzichten. Im Übrigen sei es die Aufgabe des Bürgermeisters, Baulücken zu schließen. Und dabei müsse man auch auf eine einheitliche Baulinie achten. Gemeinderat Werner Keckl sprang dem Bürgermeister bei: "Wir müssen froh sein, Leerstand zu beseitigen." Er riet zur Besonnenheit und zu einer sachlichen Diskussion der Angelegenheit.

Rückhaltebecken zugewachsen

Ansonsten wurde nachgefragt, ob bei den Windkraftanlagen im Gemeindegebiet bereits auf eine Zweifach-Beleuchtung umgestellt worden sei, Das wäre ja jetzt erlaubt. Laut Scherer sei die Beleuchtung bereits bei fünf Windrädern reduziert worden. Bei den restlichen geschehe dies noch.

Ein Versammlungsteilnehmer wollte wissen, ob es stimmt, dass die Waldstraße hergerichtet werden soll. Dazu Scherer kurz und knapp: "Das ist im Moment nicht geplant."

Der Bürgermeister wurde darauf hingewiesen, dass das Regenrückhaltebecken beim Friedhof ein ganzes Stück zugewachsen sei.

Anwohner der Bauabschnitte 14 und 15 im Baugebiet am Oberbuchfelder Weg beschwerten sich darüber, dass immer wieder schwere Lastkraftwagen vom Naturbad aus kommend über die Pfarrer-Breindl-Straße durch die Wohnsiedlung rollen würden. Und dies, obwohl die Straße eigentlich ab der Abzweigung von der Staatsstraße 2220 für den Schwerlastverkehr gesperrt sei.

Scherer verwies darauf, dass das entsprechende Verkehrsschild mit der Tonnagenbeschränkung eigentlich gut sichtbar für jeden Lastwagenfahrer an der Abzweigung stünde, und das in Absprache mit der Straßenverkehrsbehörde. Trotzdem wolle er die Situation noch einmal einer genauen Betrachtung unterziehen. Ansonsten sei bei jedem Verkauf eines Baugrundstückes vertraglich festgehalten, dass die Zufahrt von Lastkraftwagen zu den Parzellen nur über die dafür zugelassenen Straßen erfolgen dürfe.

Zweifachturnhalle für Kita

Ausführlich ging Scherer auf die aktuelle kommunalpolitische Situation ein. Dabei stellte er die geplante Erweiterung der Verkaufsfläche des Norma-Marktes um 250 Quadratmeter vor. "Wir haben eine positive Einwohnerentwicklung, für die ein umfangreiches Dienstleistungsangebot Voraussetzung ist", sagte er dazu. Ebenfalls vorgestellt wurden die großzügigen Umbaumaßnahmen an der Kindertagesstätte St. Josef. Rund 1,5 Millionen Euro fließen da hinein.

Die Mädchen und Buben sowie ihre Erzieherinnen dürfen sich zukünftig unter anderem über eine eigene Zweifachturnhalle, neue Sozialräume und einen erweiterten Gartenbereich freuen. Der Bürgermeister bezeichnete es als eine zukunftsweisende Entscheidung, dass man in den vergangenen Jahren rund 6,5 Millionen Euro in den Ausbau des Schulzentrums gesteckt habe. Überhaupt gebe es für alle Generationen in der "Gemeinde mit Herz" vielerlei Angebote.

Die Frage, ob sich der Bevölkerungszuwachs in der Gemeinde positiv auswirke, beantwortete Bürgermeister Scherer mit einem klaren Ja. Er nannte dafür mehrere Beispiele. So seien die Haushaltseinnahmen aus der Einkommenssteuerbeteiligung deutlich gestiegen. Einrichtungen wie Kinderkrippe, Kindergarten, Grundschule und Mittelschule könnten auf hohem Niveau erhalten werden.

Grundsteuern, Abwassergebühren und Wassergebühren habe man teils seit Jahrzehnten nicht mehr anheben müssen.

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