Beispiele hochwertiger Sanierungen im Reitstadel ausgestellt

12.3.2019, 07:27 Uhr
Beispiele hochwertiger Sanierungen im Reitstadel ausgestellt

© Foto: Helmut

Zum fünften Mal verlieh der Bund Deutscher Architekten (BDA) diese Auszeichnung für bemerkenswerte zeitgenössische Architektur und guten Städtebau in der Region. Alle drei Jahre wird sie an Architekten und Bauherren vergeben. Als BDA-Kreisvorsitzender hatte Architekt Berschneider 2003 den Preis ins Leben gerufen.

In der Ausstellung im Reitstadel werden alle Projekte des aktuellen Regino-Wettbewerbs bis zum 24. März kostenlos der Öffentlichkeit gezeigt. Dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr.

Die Preisverleihung selbst fand bereits im Oktober in Landshut statt. Von 56 eingereichten Projekten — 29 in Niederbayern und 27 in der Oberpfalz — verlieh die internationale Jury den Bauherren und Architekten fünf Mal eine Auszeichnung und sieben Mal eine Anerkennung.

Kapuzinerkloster-Projekt gefiel

Eine dieser Auszeichnungen erhielt das Pilsacher Architekturbüro Berschneider + Berschneider mit der Stadt Neumarkt und der Evangelischen Gemeinde als Bauherrn für die Arebiten am ehemaligen Neumarkter Kapuzinerkloster. Dieses wurde "vor dem drohenden Verfall bewahrt, indem die historische Bausubstanz, soweit erhaltenswert, in behutsamster Weise konserviert und mit aktuellen architektonischen Mitteln umgebaut und neu gestaltet wurde", heißt es in der Sanierungsbeschreibung.

Denkmalschutz im Hinterkopf

Sorgfalt und Detailgenauigkeit standen im Fokus der Arbeiten. Dabei wurde auch immer an die hohen Anforderungen der Denkmalpflege und der künftigen Nutzer gedacht. Die Jury fand weiter: "Die wohltuende Verwendung qualitätsvoller und edler Materialien gibt dem Innenraum ein Ambiente, in dem man sich nur wohlfühlen kann." Eine

Eine Anerkennung erhielt das Kulturhaus in Dietfurt, geplant und ausgeführt von Kühnlein Architektur in Berching mit der Stadt Dietfurt als Bauherr. Das 1715 erbaute Jurahaus wurde durch Rückbau der neueren Bauteile und Nutzung als Stadtbücherei mit Mehrzweckräumen als Denkmal gerettet. Die "sehr gelungene Revitalisierung" des Gebäudes mit dem wiederhergestellten historischen Ostgiebel verleihe dem Haus im Stadtraum eine starke Präsenz.

Nebeneinander von Alt und Neu

Der neue Aufzugturm auf der Westseite mit umlaufender Stahltreppe schafft einen barrierefreien Zugang des Saals im ersten Obergeschoss und erhält die großzügige Raumstruktur im Inneren. So entstand ein spannungsvoller Kontrast zum Bestand. Das Nebeneinander von Alt und Neu und die qualitativ hochwertige handwerkliche Ausführung überzeugten die Jury.

"In der Architekturszene der Region bewegt sich seit einigen Jahren sehr viel", meinte Architekt Johannes Berschneider. "Früher war unsere Heimat in der Architekturszene, die sich natürlich vorwiegend in München abgespielt hat, nur Provinz im bayerischen Osten. Da kannte kaum einer den Unterschied zwischen Niederbayern und der Oberpfalz; geschweige denn, wo das überhaupt ist."

Dies habe sich mittlerweile stark verändert. "Mit all dem Engagement, all den Aktionen und all den guten Bauten" seien die Oberpfalz und Niederbayern Architekturregionen geworden, leben, "die sich vor den großen Metropolen nicht zu verstecken brauchen", so Berschneider.

Begeisterte Oberhäupter

Ins gleiche Horn blies Neumarkts Oberbürgermeister Thomas Thumann: Neumarkt habe sich zu einem Zentrum der Baukultur entwickelt.

Die derart hohe Bautätigkeit der Gegenwart durch Stadt, Landkreis und private Investoren werde es in ihrer Quantität und Qualität so schnell nicht wieder geben, meinte er. "Die vielfältigen Gebäude zeigen, dass wir trotz der als streng geltenden Bauverwaltung gute Kompromisse hervorbringen", sagte Thomas Thumann.

Der Neumarkter Landrat Willibald Gailler freute sich unterdessen besonders über die zahlreichen Bürger, die sich für Architektur interessieren.

Die ausgestellten Projekte zeigten, dass sich "moderne Akzente hervorragend in einen alten Baubestand setzen" lassen, so Gailler.

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