Berching hat einen Horchposten für Erdbeben und Atomwaffen

11.4.2014, 06:00 Uhr
Berching hat einen Horchposten für Erdbeben und Atomwaffen

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Davon hatte nicht einmal das Landratsamt Kenntnis, als es westlich von Berching mehrere Windräder genehmigte. Der Seismograph bei Raitenbuch hatte ursprünglich nach Kernwaffentests hinter dem Eisernern Vorhang gelauscht.

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) betreibt auf der Fränkischen Alb einen ganzen Messgürtel an seismologischen Stationen, von Forchheim im Norden bis hinunter nach Ingolstadt. Eine davon ist bei Raitenbuch (Gemeinde Berching) – und nicht einmal zwei Kilometer davon drehen sich seit 2012 mehrere mächtige Rotoren der Windpower GmbH.

Im Energieatlas Bayern empfiehlt die bayerische Staatsregierung jedoch einen Abstand von drei bis fünf Kilometern für Windkraftanlagen.

Im Genehmigunsgverfahren für den Windpark Berching wurde eine stellungnahme der BGR aber gar nicht abgefragt. „Wir wussten schlicht und einfach nichts von der Messstation“, sagt Landratsamtssprecher Michael Gottschalk. Seine Behörde gab deshalb grünes Licht. „Wir haben das aber mit der BGR nun abgeklärt“, sagt Gottschalk weiter. „Sie kann die Messergebnisse in Raitenbuch mit denen der anderen Stationen abgleichen."

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