Berching: Hubers trotzt Corona und der Wirtschaftskrise

17.8.2020, 18:50 Uhr
Berching: Hubers trotzt Corona und der Wirtschaftskrise

© Huber SE

Während viele Unternehmen aus dem Mittelstand mit der Wirtschaftskrise als Folge von Corona zu kämpfen haben, geht es dem Global Player aus Berching gut. Der Vorstandsvorsitzende Georg Huber und Vertriebs-Vorstand Rainer Köhler nannten vor Medienvertretern das Jahres-Umsatzziel von 283,5 Millionen Euro. Bei der Halbjahres-Zwischenbilanz sei das Unternehmen über der Vorgabe gelegen. Angesichts der laufenden Projekte könnten die ohnehin ehrgeizigen Ziele am Ende des Jahres sogar übertroffen werden.

Corona hinterlässt auch bei Huber Spuren

Gleichwohl war für die Huber SE unter dem Regiment der Pandemie alles anders: In einigen Ländern seien beim Lockdown Baustellen geschlossen und Quarantäne-Maßnahmen angeordnet worden. Manche Projekte seien verschoben worden. Einige Industriekunden hätten erst einmal Investitionsvorhaben auf Eis gelegt. Doch auf die Planungsphase von laufenden Anlagen habe die Corona-Krise wenig Einfluss: Huber habe bereits eine Woche vor dem Lockdown einen großen Teil der Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt.

Das Berchinger Unternehmen macht bis zu 80 Prozent seines Umsatzes mit Anlagen und Dienstleistungen zur Abwasser-, Trinkwasser- und Klärschlammbehandlung im Ausland.

Statt Wirtschaftskrise Suche nach Personal

Die Auftragslage ist offensichtlich so gut, dass die Huber SE bisher auf Kurzarbeit verzichten konnte. Ein wichtiges Signal für die kommende Unternehmensentwicklung ist der geplante Aufbau der Belegschaft: Ende vergangenen Jahres hat Huber in Deutschland 725 Menschen beschäftigt. Ende des Jahres sollen es 784 sein. Die Zahl der Mitarbeiter im Ausland soll von 496 auf 516 steigen. Derzeit wirbt die Huber SE für 25 offene Stellen um Bewerber.

Corona hat Eröffnung von Hubers Cafeteria verhindert

Das Unternehmen hat mit einem neuen Zentralgebäude versucht, ein angenehmes Arbeitsumfeld für die Belegschaft zu schaffen. Die dort untergebrachte Cafeteria ist zwar betriebsbereit, aber wegen der

Corona-Beschränkungen noch nicht eröffnet worden. Der 2,5 Millionen Euro teure Komplex stellt das bauliche und funktionale Bindeglied zwischen der Produktion und der Verwaltung dar. Dort sind sieben neue Besprechungsräume und der Empfang untergebracht.

Weltgrößte Solaranlage geplant

Die Huber SE hat kürzlich große Klärwerksprojekte unter anderem in Nürnberg und Regensburg verwirklicht. Klärschlammtrocknungsanlagen sind inzwischen stark in den Fokus gerückt. In Kolumbien entsteht eine solche mit 146000 Tonnen Jahreskapazität. In Ägypten wird gegenwärtig die weltgrößte Solar-Schlammtrocknung mit 500000 Tonnen Leistung gebaut.

Satte Aufträge statt Wirtschaftskrise

Das Klärschlammthema steht bei dem Huber-Ableger "sledge2energy" im Mittelpunkt. Das Joint Venture mit einem großen Anlagenbauer verfügt mit nur 14 Mitarbeitern über einen Auftragsbestand von 115 Millionen Euro. Das Tochterunternehmen konzentriert sich auf die energetische Verwertung des Klärschlamm und bietet dazu Komplettlösungen an.

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