Berching: Lockruf des Watzmanns erschallt

20.4.2015, 10:00 Uhr
Berching: Lockruf des Watzmanns erschallt

© Foto: Anton Karg

„Zu wem ziagts alle Bauern hin? Zur Gailtalerin.“ Und nicht nur de Manna tuats de Kopf verdrahn. „Ob Weiba oder Manna, mir san alle gleich. I lieb a alle Weiba und mach dabei: kreich, kreich.“ Klar, dass es in dem Dorf am Fuß des Watzmann drunter und drüber geht, wenn die Gailtalerin mal wieder vorbeikommt.

Gleich zu Beginn der Premiere von „Der Watzmann ruft“ deutet der Erzähler (Julian Sörgel), der durch die Handlung führt, die Tragödie an: „Es ist die Furcht vor dem Berg, es ist, wie wenn er sie manchmal rufen möchte – und wen er einmal gerufen hat, den holt er sich auch. Der Watzmann.“ In der Kulturfabrik in Berching wurde das Alpendrama mit dem ewigen Kampf „Der Berg und der Mensch“ mit sehr viel Engagement unter der Regie der Neumarkterin Berni Haas-Sörgel und ihrer Assistentin Beate Christ einstudiert.

Zur Premiere war die Kulturfabrik bis auf den letzten Platz ausverkauft. Und das Auditorium war hellauf begeistert, von dem Musical und vor allem auch von der Darbietung. Dankte immer wieder mit Szenenapplaus – und machte kräftig mit, wenn es galt, das Echo zu bilden zu „Hollaröhdulliöh“: Hollaröhdulliöööhhh.“

Der Watzmann ruft auch den Buam (Benny Frank) des Bauern: „Er ruaft mi, der Watzmann. I muass auffi! Auffi auf’n Berg. Muaß eam unterkriegn!“ Kommt hinzu, dass ihm auch die Gailtalerin (Stephan Zander) den Kopf verdreht, die ihm sexuelle Versprechungen macht, für den Fall, dass er den Berg für sie bezwingen werde. Und so kommt es, dass der Sohn „auffi“ geht – und abstürzt. Und auch viele andere Burschen geraten in die Fänge des Berges oder der Gailtalerin.

„Zu wem ziagts alle Bauern hin? Zur Gailtalerin.“ Neben dem Bauern (Guido Rind) überlebt nur der Knecht (Wambi Franz König), weil er einfach zu faul ist, dem Ruf des Berges zu folgen. Er singt lieber: „I bin a Knecht mit Stumpf und Stiel. Mach mei Arbeit, denk nicht viel.“

Die weiteren Akteure in der Berchinger Besetzung sind der zweite Knecht alias Benny Frank, der auch den Bub spielt, Stephan Zander als Sänger, die Musikerin (Akkordeon) und Sängerin Thea Zech und die Mägde und Sängerinnen Gitti Götz, Isabella Blamberger, Janina Christ und Lena Wölkl.

Das Album endet damit, dass der Vater einen Monat nach dem Unfall die Stimme seines toten Sohnes hört, die ihn dazu bringt, ebenfalls den Watzmann zu besteigen.

Weitere Termine: Freitag, 24. April; Samstag, 25. April; Samstag, 2. Mai; Sonntag, 3. Mai; Samstag, 9. Mai; Sonntag, 10. Mai; Samstag, 16. Mai und Sonntag, 17. Mai. Die Sonntags-Vorstellungen beginnen um 18 Uhr, die freitags und samstags um 20 Uhr.

Keine Kommentare