Berching: Vier-Sterne-Hotel und Kulturhalle

21.4.2016, 10:00 Uhr
Berching: Vier-Sterne-Hotel und Kulturhalle

© Foto: Anton Karg

Bei der Stadtratssitzung am Dienstagabend wurde ohne große Diskussion der Beschluss gefasst, dass das Hotelier-Ehepaar Denise und Christian Amrhein vom Hotel Fuchsbräu in Beilngries den historischen Teil des Areals erwerben kann und zu einem Vier-Sterne-Hotel ausbaut. Der Bettentrakt in direkter Nachbarschaft zur Sulz, der in den 1960er Jahren gebaut worden war, wird abgerissen. Hier wird im südlichen Teil ein Biergarten mit Blick auf die Sulz entstehen.

Im nördlichen Teil entsteht nach Plänen des Berchinger Architekten Michael Kühnlein eine Kulturhalle mit einem Zuschauerraum für rund 250 Personen, eine großflächigen Bühne und diverse Nebenräume. Dieser Neubau wird, so Bürgermeister Ludwig Eisenreich, für Theaterausführungen des Schauspielensembles des Kulturförderkreises Berching, für Konzerte und für weitere Veranstaltungen wie etwa den Neujahrsempfang genutzt werden.

Neue Bleibe

Für die in der Kulturfabrik (Schabmüllergebäude) beheimateten Vereine, wie zum Beispiel den Trachtenverein oder die Stadtkapelle, soll hier auch eine neue Bleibe gefunden werden. In dem Stadtratsbeschluss heißt es, dass das Konzept eines Vier-Sterne-Hotels der Eheleute Amrhein sowie die Errichtung einer Kulturhalle durch die Stadt Berching grundsätzlich weiterverfolgt werden soll.

Die Verwaltung wird beauftragt, den Verkauf der Grundstücksteile an den Investor, sprich Familie Amrhein, sowie die Finanzierung beziehungsweise Fördersituation für das Hotel sowie für eine mögliche Kulturhalle zu klären und vorzubereiten. Wie bekannt wurde, hat vor Kurzem die Stadt Berching den gesamten Komplex des ehemaligen Posthotels einschließlich aller Gebäude und Flächen zum gleichen Preis erworben, nämlich 700 000 Euro, wie ihn 2006 Scheich Ahmad Al Neama aus Kuwait gekauft hat.

Vor dem Stadtratsbeschluss unterbreiteten das Ehepaar Amrhein und Architekt Kühnlein die vorläufigen Pläne. Danach sollen im Zuge der Sanierung in dem historischen Teil der Hotelanlage 30 Doppelzimmer beziehungsweise Suiten entstehen, zwei Versammlung- beziehungsweise Konferenzräume und eine Restaurant mit 60 bis 80 Plätzen. Die Hotelunternehmer rechnen mit 6500 bis 8000 Übernachtungen pro Jahr und mit 17 bis 20 Mitarbeitern.

Das weitere Prozedere: Zunächst muss noch die Förderung der staatlichen Stellen geklärt werden. Dann erst kommen die Kaufverträge unter Dach und Fach. Schließlich kann mit dem Abriss der nicht gebrauchten Gebäudeteile begonnen werden. „Die Umwidmung und Sanierung des Hotels zur Post steht ganz groß auf der Agenda“, hatte Bürgermeister Ludwig Eisenreich beim Neujahrsempfang bereits angekündigt.

Zur Erinnerung: Nach dem plötzlichen Tod der Besitzerin Hedi Glashauser war der Hotelbetrieb im Hotel zur Post Ende des Jahres 2001 eingestellt worden. Nachdem sich kein Investor fand, wurde 2002 ein Insolvenzverfahren eröffnet. Im Jahr 2006 ging dann ein Kaufangebot von Ahmad Al Neama aus Kuwait bei der Stadt ein. Der kuwaitische Investor beabsichtigte, das Hotel zur Post in ein Fünf-Sterne-Wellness-Hotel umzubauen. Ende 2013 teilte der Investor der Stadt auf ihre wiederholten Anfragen mit, dass er das Hotelprojekt aufgegeben hat.

Seither war die Stadt offensiv auf der Suche nach einem neuen Investor. Seit Monaten verhandelte die Stadt mit den österreichischen Jugend-und Familiengästehäusern JUFA. Seit Anfang des Jahres 2015 gab es einen weiteren ernsthaften Interessenten für das Hotel zur Post. Das Hotelier-Ehepaar Amrhein aus dem benachbarten Beilngries erhielt den Zuschlag.

2015 haben bereits zahlreiche Vorgespräche auch mit Förderstellen stattgefunden. Um die bestmögliche Förderung sicherzustellen, hat der Stadtrat in seiner Dezembersitzung ein denkmalpflegerisches Vorprojekt in Auftrag gegeben. Für die Stadträte ist es wichtig, dass mit der Renovierung des Hotels durch die Familie Amrhein und mit dem Neubau der Kulturhalle gleichzeitig begonnen wird. Außerdem müsse streng darauf geachtet werden, dass es zwei unabhängige Investitionen sind. Deshalb auch ein größerer Zugang zur Kulurhalle im nördlichen Bereich der Grundstücksflächen. Hier kann zum Beispiel ein Carterer parken, um ein Fest mit Speisen und Getränken zu versorgen.

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