Berg: Abheben nur mit Maske

1.6.2020, 10:45 Uhr
Berg: Abheben nur mit Maske

Weil maximal fünf Segelflug-Schüler pro Tag an den Start gehen und die ehrenamtlichen Helfer am Boden ihre Aufgaben nicht wie üblich durchtauschen dürfen, trete der aus Sicht von Blasen essentielle Gedanke des Fliegens als "Teamsport" in den Hintergrund. Begegneten sich vor der Corona-Pause pro Tag gut und gerne 30 der insgesamt 80 Mitglieder des Ausbildungsvereins, der dem Post SV Nürnberg angegliedert ist, bleibt die Zahl der Personen auf dem Gelände aktuell im einstelligen Bereich.

Weiter beschnitten wird die Aufenthaltsqualität durch das Verbot für Gäste-Rundflüge und Zuschauer auf der Terrasse. Darüber entgehen dem Klub freilich auch Einnahmen, die neben den Jahresbeiträgen als stabile Haushalts-Säule für die eine oder andere Anschaffung verwendet werden. "Es sollte in diesem Sommer nicht allzu viel kaputt gehen", meint Bernhard Blasen mit Blick auf die zwölf eigenen Maschinen im Stall.

Nachdem das für September vorgesehene Hangar-Fest der Stöckelsberger bereits abgesagt werden musste, fehlt den eingefleischten Piloten mit dem dezentralen Wettbewerb, bei dem die in einem bestimmten Zeitraum absolvierten Entfernungen in eine Punktewertung einfließen, die einzige Vergleichsmöglichkeit mit externer Konkurrenz. "Das bot immer einen schönen Anreiz", erklärt Bernhard Blasen, der den Segelflugsport als Mischung aus körperlicher Anstrengung und mentaler Leistung beschreibt.

Schwer hat es unter den gegenwärtigen Bedingungen vor allem der Nachwuchs, der seine Lizenz ab 16 Jahren angreifen darf. Denn neben der Mundschutzpflicht für Schüler und Lehrer gilt — analog zu den Bestimmungen für Fahrschulen — eine Begrenzung der Übungszeit auf 60 Minuten. "Das reicht nicht einmal für die Strecke nach Schwandorf und zurück. Fortgeschrittene Kandidaten sind normal länger unterwegs", berichtet Blasen, der dann seine Besonnenheit doch kurz verliert. "Hier auf dem Gelände können problemlos Abstände gehalten werden. Die Bedingungen sind ganz anders als auf einem Fußballplatz. Es wäre schon, wenn das berücksichtigt worden wäre."

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