Bergfest lud zu Andacht und Schmausen

27.8.2018, 09:40 Uhr
Bergfest lud zu Andacht und Schmausen
Bergfest lud zu Andacht und Schmausen

© Fotos: Anne Schöll

Wer meint, Heiligenverehrung sei ein Relikt, das nicht mehr in die heutige Zeit passt, wird beim Fest zu Ehren der 14 Nothelfer auf dem Möninger Berg eines Besseren belehrt.

Wie die Autokennzeichen zeigten, kamen die Gläubigen nicht nur aus der Region, sondern hatten teilweise weitere Strecken auf sich genommen, um dabei zu sein.

Weil der Weg auf den Berg für Radfahrer in Zeiten von E-Bikes recht einfach geworden ist, hatten sich ganze Gruppen für diese Fortbewegungsweise entschieden. Während sie sich zwischen den zu Fuß pilgernden Menschen einen Weg bis zum Plateau bahnten, wurden die ankommenden Autos von den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Möning auf eine gemähte Wiese unterhalb der Bergkuppe zum Parken eingewiesen. Den Rest der Strecke galt es, per Fußmarsch zurückzulegen.

Mönings Ortspfarrer Andreas Hanke, der mit Hauptzelebrant und Festprediger Pfarrer Helmut Hummel, Pfarrer Josef Lang, Freystadts Stadtpfarrer Pater Amadeus Buchtzik und dem evangelischen Pfarrer des Marktes Königstein in der Oberpfalz, Konrad Schornbaum, den Gottesdienst feierte, sagte in seiner Begrüßung: "Schön, dass ihr alle gekommen seid aus nah und fern".

Hanke bedankte sich bei den Möninger Kirchengremien, die den Platz hergerichtet haben, der Feuerwehr für die Verkehrsdienste, dem Rettungsdienst, den Ministranten und der Blaskapelle Seligenporten unter der Leitung von Anja Knipfer, die dem Gottesdienst musikalisch umrahmte.

Festprediger Hummel stellte zunächst fest, er sei "gerne da". Man dürfe zusammen Gott loben und preisen und alle Sorgen und Anliegen, die jeder einzelne mitgebracht habe, in das Herz Gottes legen. In seiner Festpredigt forderte Hummel auf: "Wir Menschen sollen Sehnsucht haben nach Gott, dem Lockruf Gottes folgen, wie er im Evangelium vorgetragen worden ist."

Herz und Hände aufmachen

Wenn es heiße "Kommt her zu mir, alle die ihr Lasten zu tragen habt. Ich schenke euch Ruhe und Frieden", wolle Gott sagen, komm doch, traue dich. Die Menschen sollten Herz und Hände aufmachen, hinausgehen zu den anderen, die sie brauchen, so die Liebe Gottes erfahrbar machen. Gott brauche jeden einzelnen als "kleinen Nothelfer", erklärte der Pfarrer. Jeder solle an der Stelle, an der er steht, Liebe und Hilfe weitergeben, Not lindern.

Pfarrer Hummel legte im Verlauf seiner Ansprache den Menschen ans Herz: "Kommt zur Ruhe, lasst den Stress fallen" und gab ein Zitat weiter, das jemand einmal gesagt hat: "Gott hat uns durch Jesus die Zusage gemacht, ich bin euch nahe in allen Lebenssituationen".

Nach dem Gottesdienst nutzen viele die Gelegenheit zu einem Rundgang auf dem Plateau mit seiner Aussicht, zum einem Plausch mit Bekannten, hielten inne zu einem Gebet an der Mariengrotte oder warfen einen Blick in das frisch renovierte Bergbauernkirchlein auf der Wiese.

Nach dem Mittagessen bildete eine Andacht mit Predigt und das Beten des Kreuzweges um den Burggraben mit dem Kreuzwegstationen den kirchlichen Schlusspunkt des Festes.

ZWer das Nothelferkirchlein ganz in Ruhe besuchen möchte, hat immer sonn- und feiertags die Möglichkeit. Bei schönem Wetter ist es von Mai bis Ende Oktober von 14 bis 18 Uhr offen.

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