Berngau: Entscheidungen für Natur sind nicht so leicht

13.6.2020, 12:22 Uhr
Berngau: Entscheidungen für Natur sind nicht so leicht

© Foto: Anne Schöll

"Ich bin ein Freund von regenerativen Energien", outete sich Bürgermeister Thomas Meier. Deshalb habe er sich gefreut, als der Antrag zur Errichtung einer Freiflächenphotovoltaikanlage auf einem Grundstück Richtung Barster Weiher bei der Verwaltung eingetroffen ist.

Allerdings habe er erfahren, dass 2009 diese Fläche im überörtlichen Regionalplan als landwirtschaftliches Vorbehaltsgebiet eingestuft worden ist. Grund: Ringsherum sei Landschaftsschutzgebiet. Man wolle diese Technik jedoch fördern, landschaftsverträglich einbinden. Er habe sich informiert: "In anderen Kommunen sind Konzepte da, in denen festgelegt ist, wo PV-Anlagen entstehen können und Rahmenbedingungen für deren Bau, beispielsweise wie hoch ein umgebender Zaun sein darf".

Zufahrt muss gegeben sein

 

Der Bauausschuss soll nun ein entsprechendes Papier erarbeiten. Außerdem will man mit der Naturschutzbehörde wegen dem Grundstück weitere Gespräche führen.

Ein konkreter Bauantrag war der Grund, warum die Nachverdichtung der Eichenstraße in Berngau Thema geworden ist. Normalerweise kauft die Gemeinde den Grund an und plant, die Fläche als Bauland auszuweisen. Hier handelt es sich um hinterliegende Gärten von bestehenden Anwesen an der Neumarkter Straße, also Privatbesitz, der nicht zur Disposition steht. Festgelegt wurde, der Bauwerber darf bauen, wenn die Zufahrt zu weiteren möglichen Baugrundstücken offengehalten wird.

Die Renaturierung an der Sulz im Gemeindebereich Berngau sollen weitergehen, kündigte der Bürgermeister an. Aktuell seien Maßnahmen an der Sulz und der Lach angedacht.

Weil an der Lach der notwendige Grund nicht angekauft werden kann, wurde diese zurückgestellt. An der Sulz sei es möglich. Die Gemeinde könne Grund kaufen und bekäme die Kosten ersetzt über den Landschaftspflegeverband, der auch die Planung erstellt. Die sollen noch in diesem Jahr vorgestellt werden. Matthias Ochsenkühn ist nicht gegen Renaturierungen, warnte jedoch, wer renaturiere, schaffe Folgekosten. Als Beispiel nannte er die drei Weiher zwischen Berngau und Tyrolsberg, die erste Renaturierungsmaßnahme vor 23 Jahren im Gemeindegebiet.

Hier und in den abgehenden Bachläufen hause der Biber, der Schäden anrichtet. Ein anderes Problem gibt es in der Röckersbühler Weiheranlage, die der Fischereiverein Forchheim-Obermässing von der Gemeinde gepachtet hat.

Kürzlich habe man den Damm zwischen dem unteren und mittleren Weiher hergerichtet. Nun sei ihm vom Verein mitgeteilt worden, so Meier, dass Schlammablagerungen am Auslauf im unteren Weiher einen instabilen Untergrund erzeugt hätten, der bei Betreten lebensgefährlich sei. Der Schlamm müsse im Herbst abgebaggert werden. Man werde ein Angebot bei der Firma Feierler einholen. Bis dahin habe man an den Weihern seitens der Gemeinde Warnschilder angebracht. Auch Fischen vom Boot aus habe man untersagt.

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