Berngau rechnet wegen Corona mit deutlichem Steuerminus

24.4.2020, 17:17 Uhr
Berngau rechnet wegen Corona mit deutlichem Steuerminus

 

Bei der Vorstellung des Haushaltsplanes stimmten Kämmerer Johannes Gabriel und Bürgermeister Wolfgang Wild das Gremium auf diese nicht einschätzbare Situation ein. "Die Zahlen des Haushalts sind mit Vorsicht zu genießen", so bittet der Kämmerer, da sie in den Wochen vor Corona entstanden sind.

So hat man für den Verwaltungshaushalt ein Volumen von 4,783 Millionen Euro und den Vermögenshaushalt 7,929 Millionen Euro veranschlagt. Der Verwaltungshaushalt sei um knapp 400 000 Euro höher als der letztjährige, weil in der Verwaltungsgemeinschaft deutlich höhere Personalkosten anfallen. Zudem werden im Lauf des Jahres alle geringfügig Beschäftigten in den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst eingegliedert: Straßenunterhalt und die Kosten für Kinderbetreuung kommen dazu: Alles Faktoren, die kostensteigernd wirken. Entlastung ist bei den Steuern in Sicht.

Die Schlüsselzuweisungen steigen und die Kreisumlage sinkt. Einsparungen gibt es auch bei der Gewerbesteuerumlage, da hier statt bisher 64 Prozent nur noch 35 Prozent abgeführt werden müssen. Die Schulverbandsumlage sinkt gegenüber dem Vorjahr um 40 000 Euro. Deshalb können zum Vermögenshaushalt 670 000 Euro zugeführt werden.

Der Vermögenshaushalt ist heuer mit 3,848 Millionen Euro höher angesetzt als im letzten Jahr und beträgt 7,929 Millionen Euro. Sollte alles so kommen wie geplant, wird eine Neukreditaufnahme von 500 000 Euro unumgänglich sein, kündigte der Kämmerer an.

Kita und Schule sind große Posten

Die Investitionsschwerpunkte in diesem Jahr sind neben der Erweiterung der Kindertagesstätte der Straßen- und Wegebau, Baulandausweisung, Lukas-Anwesen und Kläranlage im Rahmen der Städtebauförderung, der Breitbandausbau und die Abfinanzierung der Generalsanierung der Grund- und Mittelschule.

Um nicht zu tief in die roten Zahlen zu rutschen, hat der Gemeinderat über alternative Finanzierungsmodelle nachgedacht. So könnte versucht werden, einen Teil der Kosten für die Sanierung des Lukas-Anwesens über Bürgerbeteiligungen abzudecken. Die Erschließung der Baugebiete "Allershofener Brunnen Nord" und "Röckersbühl West" soll über einen externen Erschließungsträger erfolgen.

Rücklagen sinken von 1,9 Millionen auf 600.000 Euro

Ein Verbesserungsbeitrag soll die Sanierung der Trinkwasserquellen am Buchberg unterstützen, und im Bereich Berngau-Seewiesen sollen Straßensanierungskosten durch die Verringerung des Ausbaustandards gespart werden. Die Rücklagen werden sich bei planmäßiger Abwicklung von 1,9 Millionen Euro auf 600 000 Euro reduzieren, erläuterte Gabriel.

Die Verschuldung liegt, wenn die Neukreditaufnahme wirklich kommt, zum Jahresende bei 880 000 Euro. Für die Schulden im Schulverband werden Tilgungen von insgesamt 176 000 Euro fällig. Alle Räte bis auf Johann Barth, dem einige Einsparungsvorschläge nicht gefielen, stimmten dem Planwerk schließlich zu.

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