Beschimpft und Autospiegel zerschlagen

16.4.2019, 09:45 Uhr
Beschimpft und Autospiegel zerschlagen

© dpa/Marcus Führer

Rache für die Schelte, die sein kleiner Bruder bekommen hatte, wollte ein junger Mann üben. Damit begründete er vor dem Jugendgericht Neumarkt üble Beschimpfungen im Internet und handfeste Gewalt.

Wegen Bedrohung und Sachbeschädigung musste er sich nun vor Jugendrichter Marcel Dumke verantworten.

Angeblich hatte sich ein Mann lautstark darüber aufgeregt, dass das Brüderchen auf der Eisbahn am Festplatz seine Runden entgegen der Fahrtrichtung aller anderen gedreht hatte. Angepöbelt sei er geworden, beklagte sich der Bub bei seinem großen Bruder.

Dieser schritt sofort zur Vergeltung und sandte dem ihm bekannten vermeintlichen Übeltäter geharnischte Textmeldungen. Als er ihn in seinem Auto erspähte, nahm er mit dem Fahrrad die Verfolgung auf und zerschlug schließlich mit der Faust einen Außenspiegel.

Vor Gericht sagte der Angeklagte, dass ihm der Vorfall leid täte. Er wisse nicht, warum er derart ausgerastet sei. Jugendrichter und Staatsanwalt waren sich einig, dass hier nicht gleich die große Keule ausgepackt werden müsse.

Das Verfahren wurde vorläufig eingestellt – mit den Auflagen, den Schaden am Auto wieder gut zu machen und 300 Euro (ein halbes Monatsgehalt des Azubi) an eine gemeinnützige Einrichtung zu zahlen.

hcb

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