BI stellt Baugebiet und Umgehung Berg auf dem Prüfstand

28.12.2017, 09:43 Uhr
BI  stellt  Baugebiet und Umgehung Berg auf dem Prüfstand

© Grafik: NN-Archiv

 

Am Pranger der Initiative: Das geplante Projekt "Wohnbebauung Handel-Gewerbe" auf einem 13 Hektar großen Areal auf der grünen Wiese bei Richtheim.

Rund 60 Personen — der Großteil aus Richtheim, aber auch Berger Bürger — kamen zum Treffpunkt beim Gasthaus Yberle. Der Oberpfälzer Bundestagsabgeordnete der Grünen, Stefan Schmidt aus Regensburg, stieß dazu, mit dabei die Grünen-Bezirksrätin Gabriele Bayer aus Postbauer-Heng und der Initiator der Initiative, Thomas Haas aus Richtheim. Schmidt und Haas machten gleich zu Beginn ihre Positionen klar. "Ich bin hier weder als Heilsbringer noch als Erlöser dieser Angelegenheit erschienen", sagte der MdB, der aus Freystadt stammt. "Ich versuche zu helfen, wenn es geht und wie es mir möglich ist."

BI  stellt  Baugebiet und Umgehung Berg auf dem Prüfstand

© Foto: Helmut Fügl

Thomas Haas im kleinen Kreis: "Ich bin strikt gegen ein vorgesehenes Gewerbegebiet, das angeblich aus Lärmschutzgründen entlang der Staatsstraße 2240 sowie zum Schutz und zur Abschirmung der Wohnbebauungen errichtet werden soll." Haas ist ebenso strikt gegen die geplante Berger Umgehungsstraße, denn die Leidtragenden seien wieder nur die Richtheimer. "Wir haben ja bereits eine ideale Umgehungsstraße, nämlich die Autobahn A 3 mit zwei naheliegenden Anschlussstellen."

Die Gemeinde müsse endlich ein Lkw-Fahrverbot auf der Staatsstraße durchsetzen und verlangen, dass dieser Verkehr auf die Autobahn ausweicht. Außerdem: "Ich habe nichts gegen eine mäßige Bebauung in diesem Gebiet, aber bitte nicht rauf bis zum Ludwigskanal."

Der Tross begab sich danach vom Gasthaus Richtung Staatsstraße zur rund 13 Hektar großen Ackerfläche und inspizierte das Gelände. Dort ist vorerst Handel und Gewerbe, danach die Wohnbebauung geplant. Eine Zu- und Abfahrt sollen durch einen Kreisel erfolgen. "Der große Verkehrslärm aber bleibt wieder in Richtheim hängen", hieß es. "Wir vor allem in der Eichengasse werden dann von oben und unten, von der A3 und der S 2240, total beschallt", so die Befürchtung.

Kritisiert wurde die außergewöhnlich schnelle "Verplanung" dieses Areals in ein Gewerbe- und Wohngebiet. Auf die Idee aber, dass vorher vielleicht auch noch die Bürger befragt werden sollten, sei man nicht gekommen. Da seien wohl Abmachungen getroffen und Verträge geschlossen worden.

Normalerweise würden darüber erst Bürger im Rahmen einer Bürgerversammlung informiert. Und nicht erst dann, wenn zwischen Verkäufer und Käufer Einigung im Form notarieller Vorverträge erzielt worden sei.

Alternativer Baugrund

Eine Frage war bei dem Ortstermin, ob das betreffende Areal schon im Besitz der Gemeinde sei. Hier prallten die Meinungen aufeinander: Selbst ein vornotarieller Vertrag sei noch nicht rechtsbindend. Die Kommune habe noch keine Verfügungsgewalt.

Die Gemeinde könnte, so eine geäußerte Meinung, genügend Baugrund haben, wenn sie nur "agiler" wäre. Solcher sei auf Höhe des DJK-Sportareals und der Schulstraße, entlang des Luwigskanals bei der Röthbrücke, nach der Hausheimer Brücke um den Kolping-Spielplatz, vor allem aber am südlichen Ortsende im Bereich des Netto-Verbrauchermarktes zu haben. Man müsse halt mit den Eigentümern reden.

Er benötige genaue Auskünfte und Informationen von der Gemeinde und der Straßenbaubehörde, sagte MdB Stefan Schmidt. "Diese werde ich auch anfordern und, wie ich hoffe, auch schnell bekommen." Die Bauträger müssten die Notwendigkeit solcher einschneidenden Maßnahmen auch aus ihrer Sicht erklären. "Dann werden wir weiter sehen."

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