"Binder for Berching": Eisenreichs Herausforderer will es noch einmal wissen

8.11.2019, 17:42 Uhr

Eingeladen waren neben den Parteimitgliedern auch "alle Berchinger Bürgerinnen und Bürger", um mehr über die politischen Ziele eines künftigen Bürgermeisters Binder zu erfahren. "Man merkt, dass die Berchinger politikmüde sind", meinte die Ortsvorsitzende Sieglinde Hollweck, schon ein wenig enttäuscht über den mageren Besuch der Versammlung.

Und weil auch nur wenige FW-Mitglieder anwesend waren, wurde die Aufstellung der Stadtratskandidaten auf Dienstag, 19. November, um 19 Uhr – ebenfalls im Sportheim – verschoben. Für die künftigen Kreistagsfraktion der FW wurden Gerhard Binder, Sieglinde Hollweck, Josef Bogner und Andreas Rackl vorgeschlagen. Die geheime Wahl leitete der Kreisvorsitzende Günter Müller.

Nachdem sich Binder kurz vorgestellt hatte, begründete er seine Kandidatur in einer sachlichen Rede. Der mögliche CSU-Kandidat – Bürgermeister Eisenreich hat sich bisher noch nicht beworben – wurde mit keinem Wort erwähnt. Aber man konnte schon erkennen, wer denn nach Binders Meinung für "Missstände" im Berchinger Rathaus zuständig ist.

"Es mangelt an der konstruktiver und ehrlich gewollter Zusammenarbeit mit allen Verantwortlichen in unserer Großgemeinde Berching." Bürgerbeteiligung auf breiter Front, intensive Zusammenarbeit mit den Stadträten und Ortssprechern vor Ort und den Angestellten in der Stadtverwaltung sei das Gebot der Stunde.

Sozialwohnungen und "MitMachAmt"

Der Leiter des Caritasheims in der Klostergasse kandidiert erneut, "weil die großen Aufgaben noch vor uns liegen". Er vermisse in Berching unter anderem "den Schwung beim Ausbau der dezentralen Energiegewinnung", damit die Wertschöpfung vor Ort bleibt und die Stromautobahn P 53 verhindert wird. Er spricht sich aus für mehr Sozialwohnungen in Berching und dass Stadt und Land besser zusammenwachsen.

Binder fordert mehr Transparenz und mehr Information für die Berchinger ein und möchte, dass eine "echte Bürgerbeteiligung in einer Satzung festgeschrieben wird".

Seine Ziele sind "mehr Offenheit gegenüber allen Bürgerinnen und Bürgern", was konkret bedeute, dass der Bürgermeister öffentlich bekannt gibt, wie weit die gefassten Beschlüsse umgesetzt wurden und wie viel Geld für was ausgegeben wurde. Denn der Bürger habe ein Recht darauf, zu erfahren, wie und wo seine Steuergelder eingesetzt werden.

Binder will, falls er zum Bürgermeister gewählt wird, vorausschauend Krippen- und Kiga-Plätze planen, den Neubau der Grund- und Mittelschule schnell auf den Weg bringen, den Kinder- und Jugendplan mit konkretem Leben erfüllen, Familien und Alleinerziehende unterstützen, zum Beispiel mit "günstigem Wohnraum". Er postuliert den zügigen, barrierefreien Ausbau der Innenstadt.

Ein Parkhaus oder Parkplätze auf der Schätzwiese und dem Volksfestplatz seien eine Überlegung wert und ebenso ein Stadthaus für alle Gruppen sowie "schöne Dorfhäuser" einschließlich Dorferneuerungsmaßnahmen in den Ortschaften draußen.

Für die Stadt Berching sei es zusätzlich wichtig, dass die Stadtbücherei eine neue Bleibe erhält, ebenso das Stadtarchiv, dass der Friedhof verschönert, die Türme und Stadttore gepflegt werden und vieles mehr. Als Bürgermeister will Gerhard Binder eine "MitMachAmt" einrichten: "Damit alle Bürger unkompliziert ihre Ideen und ihre Potentiale einbringen können."

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