Bischof Gregor Maria weiht Nürnberger Michael Krämer in Eichstätt zum Priester

24.4.2021, 13:32 Uhr
Bischof Gregor Maria Hanke weiht Michael Krämer durch Handauflegung und Gebet zum Priester.

© Anika Taiber-Groh/pde Bischof Gregor Maria Hanke weiht Michael Krämer durch Handauflegung und Gebet zum Priester.

In seiner Predigt ging Bischof Hanke auf die Diskussion um das Wesen und die Rolle des Priesters in Deutschland ein. Das Wesen des Priesteramtes scheine unklar zu sein, sagte er. Der Geweihte gelte primär als Träger der Macht in der Kirche. Die Anbindung an die Person Christi, die er repräsentiere, sehe man als Gefahrenpotential für Machtmissbrauch – der sich in der Kirche zugetragen habe. „Unser gegenwärtiger innerkirchlicher Diskussionsprozess mit dem berechtigten Anliegen, Machtmissbrauch zu verhindern, setzt stark auf neue Strukturen und Formate, die man aus der demokratischen Gesellschaft gewinnen möchte.“ Hanke stellte die Frage, ob Macht nicht in jeder Konstellation missbraucht werden könne, wenn nicht die Wurzel der Versuchung im Menschen transformiert werde.

Kein Aufputschmittel des Herren für sein Ego

Wichtig ist für Hanke demnach der Schluss des Matthäusevangeliums, in dem der Auferstandene seine Macht als „Reich-Gottes-Macht“ charakterisiere. Diese unterscheide sich von weltlicher Macht: „Ohne Himmel kann Macht zu Beherrschen, zu purer Gewalt und Manipulation, zu Sucht nach weltlicher Größe, zur Vergötzung des Egos verkommen.“ Stattdessen ermöglichten die elf gesandten Jünger im Evangelium den Menschen die Teilhabe an der „Reich-Gottes-Macht des Auferstandenen“. Die Vollmacht Krämers, in der er als Gesandter seinen Auftrag versehen werde, sein kein Aufputschmittel des Herrn für sein Ego: Es sei Vollmacht für das Reich Gottes aus der Beziehung mit dem Herrn. „Sein Mitsein ist Quelle der Kraft des Gesandten.“ Dieses Mitsein des Auferstandenen solle er anderen Menschen eröffnen. Und so bedeute auch das Bild vom guten Hirten nicht, dass ein Hirte, der alles könne, die dummen Schafe unter sich habe. Stattdessen bedeute es als Gesandter, „Beschützer derer zu sein, mit denen zusammen er selbst gegenüber dem Obersten Hirten Schaf ist.“

Bischof Gregor Maria Hanke salbt die Hände von Michael Krämer mit Öl.

Bischof Gregor Maria Hanke salbt die Hände von Michael Krämer mit Öl. © Anika Taiber-Groh/pde

Nach der Predigt legte Bischof Gregor Maria Diakon Krämer die Hände auf, spendete ihm das Weihesakrament und salbte seine Hände mit Öl. Bischof Gregor Maria überreichte ihm symbolisch Brot und Wein. Die Priesterweihe fand aufgrund der Corona-Pandemie mit wenigen Kirchenbesuchern und unter entsprechenden Hygieneauflagen statt. Über den Livestream des Bistums konnten die Gläubigen das Pontifikalamt verfolgen.

Heimat in der Pfarrei St. Walburga in Eibach

Michael Krämer stammt aus der Pfarrei St. Walburga in Nürnberg-Eibach. Er absolvierte zunächst eine Ausbildung als Erzieher und studierte soziale Arbeit. Vor seiner Entscheidung, Priester zu werden, arbeitete er als Sozialarbeiter im Orden der Salesianer Don Boscos. Der damalige Eichstätter Bischof Walter Mixa weihte ihn 2003 für die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos zum Diakon. Bis zu seiner Weihe zum Priester war Krämer im Pastoralpraktikum in der Münsterpfarrei St. Johannes in Neumarkt. Ab Dienstag, 25. Mai, wird er dort als Kaplan tätig sein. Außerdem ernannte ihn der Bischof zum Dekanatsjugendseelsorger für das Dekanat Neumarkt.

Primiz im kleinen Rahmen

Die Corona-Pandemie hat auch Auswirkungen auf die ersten Gottedienste, also die Primizen und Nachprimizen des Neupriesters. Für die Primiz in Nürnberg-Eibach am Sonntag, 25. April, sind bereits alle verfügbaren Plätze ausgebucht, die unter den notwendigen Hygienemaßnahmen zur Verfügung gestellt werden können. Die Münsterpfarrei Neumarkt plant am Sonntag, 2. Mai, auf ihren Internetseiten und ihrem YouTube-Kanal eine Übertragung der Nachprimiz.

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