BN kritisiert die Biber-Hatz im Deusmauerer Moor

23.3.2015, 21:08 Uhr
Die Biber-Wiederansiedlung ist eigentlcih eine Erfolgsgeschichte: Doch vielerorts werden sie auch als Landplage betrachtet.

© dpa Die Biber-Wiederansiedlung ist eigentlcih eine Erfolgsgeschichte: Doch vielerorts werden sie auch als Landplage betrachtet.

Neben Josef Guttenberger wurden Hubert Pfahl als stellvertretender Vorsitzender und Gabi Beyer als Schriftführerin wiedergewählt. Adolf Winter (Schatzmeister), Josef Lichtenegger und Lorenz Kopp (Kassenprüfer), Sigi Schindler, Kerstin Nickel-Bielaczek (Delegierte) sowie die Beisitzer Alfons Greiner, Klara Gröninger, Christoph Linhuber, Kerstin Nickel-Bielaczak, Berhard Schinner und Hubert Schraml ergänzen das Gremium.

Zu Beginn hatte Josef Guttenberger an die Mitglieder appelliert, die Förderung des Nachwuchses mit Engagement und Leidenschaft weiter zu verfolgen. „Naturschutz ist wieder eines der großen Themen in der Gesellschaft und ohne neue Mitglieder geht es nicht vorwärts.“

Wenig zufrieden ist der Bund Naturschutz mit der Situation der Biber im Landkreis Neumarkt. Guttenberger bezeichnete den Biber als „Kind des BN“, denn letztlich gehen alle Biber auf die vor vielen Jahrzehnten von der bayerischen Staatsregierung geförderten Auswilderungsprogramme des BN zurück. Inzwischen haben einige Landkreise den Biber zur Landplage erklärt, die Tiere werden abgefangen und erschossen.

„Es ist nicht zu akzeptieren, dass der Biber auch im Deusmaurer Moor abgeschossen wird“, so Guttenberger. Die Mitglieder sind sich einig, dass in einem Naturschutzgebiet die Tiere ungestört leben können dürfen, ansonsten habe die Gesellschaft etwas falsch gemacht.

Viel Arbeit steckten die vielen Ehrenamtlichen des BN jedes Jahr im Frühjahr in die Betreuung der Amphibienübergänge. Bis zu 10 000 Tiere werden jährlich vor Überquerung der Straßen abgefangen und Richtung Laichgewässer transportiert. Ein Erfolg stellte sich bei der Suche nach der Wildkatze ein. Vor einigen Jahrzehnten in Bayern so gut wie ausgerottet, kann jetzt das Auftreten von Wildkatzen vom Raum Parsberg bis westlich von Neumarkt mit Hilfe der Lockstockmethode und genetischen Untersuchungen nachgewiesen werden.

Für die Betreuung der Kindergruppe dankte der Vorsitzende Hubert Schraml und Claudia Hierl, die seit Jahren die Natur für die Kinder erlebbar machen. Hier werden aber dringend Nachfolger gesucht.

TTIP und Energiepolitik

Ein ganz wichtiger Schwerpunkt für den BN ist TTIP (Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft zwischen USA und Europa), das nach den Befürchtungen nicht nur der Naturschützer demokratische Rechte und Verbraucherschutzrichtlinien aushöhlen wird. Über 1,3 Millionen Menschen haben sich bislang gegen dieses Handelsabkommen ausgesprochen.

Als nächstes wandte sich Guttenberger einem zentralen Thema des BN zu, der Energiepolitik. Schon von Anfang an habe sich der BN für Erneuerbare Energien eingesetzt und komplette Konzepte vorgestellt. Die Atomindustrie und die Energieversorger mit ihrer Kohlenlobby würden sich massiv im Verhindern erneuerbarer Energien betätigen. Schlimm sei vor allem das Ausbremsen der Bürgerenergieanlagen, wie man dies auch im Landkreis deutlich zu spüren bekomme. Er erinnnerte an die peinlichen Horrorszenarien bezüglich der Sonnenfinsternis am vergangenen Freitag.

Konkrete Angebote zum Vermeiden von Energie machte der BN in den vergangenen Jahren mit der eigenen Wärmebildkamera. Hier gibt der BN den Hausbesitzern eine erste umfängliche Übersicht über den energetischen Gebäudezustand. Viele Bürger im Landkreis haben diesen Service schon genutzt und auch an einer Reihe von Schulen konnte anschaulicher Physikunterricht geboten werden.

Helmut Schultheiß von der Landesfachgeschäftsstelle Nürnberg überreichte Ludwig Zeberl die silberne Ehrennadel des BN und Lorenz Kopp die goldene Ehrennadel für ihre langjährigen Verdienste und Mitarbeit in der Kreisgruppe. Lorenz Kopp war bereits Gründungsmitglied der Kreisgruppe vor 41 Jahren.

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