Bürgermeister Hundsdorfer fordert Respekt für Mühlhausen

12.5.2020, 10:21 Uhr
Bürgermeister Martin Hundsdorfer (r.), hier bei einem Baustellentermin an der Brücke  bei Wappersdorf,  stellt sich vehement hinter den Bau der Umgehung.

© Foto: Hans Christian Biersack Bürgermeister Martin Hundsdorfer (r.), hier bei einem Baustellentermin an der Brücke bei Wappersdorf, stellt sich vehement hinter den Bau der Umgehung.

Der geplante Ausbau der B299 hat für lebhafte Auseiandersetzungen gesorgt. Im Ort hat sich eine Bürgerinitiative gebildet.  Der BN fordert , den , die Grünen halten eine autobahnähnliche B 299 für  "nicht notwendig", und die Neumarkter SPD beklagt "Gigantismus" beim Ausbau der B299

Hundsdorfer schreibt nun in einer Stellungnahme,  Ihm sei bewusst, dass "nicht jedes Wort auf die berühmte Goldwaage gelegt" werden könne. "Diskutieren Sie weiter, miteinander und solange, bis Sie ein Ergebnis haben. Wenn es sein muss, auch in Zukunft mit hitzigen Worten, wie "unerhört" oder "menschenverachtend", aber behandeln Sie die Gemeinde Mühlhausen in Zukunft mit Respekt."

Umgehung war dringend erforderlich

Die Bundesstraße B299 wird zwischen der Bundesautobahn BAB A3 und Berching in Teilabschnitten ausgebaut.  Das Staatliche Bauamt Regensburg (SBAR)hat dafür einen Maßnahmenplan erstellt.

Die Bundesstraße B299 wird zwischen der Bundesautobahn BAB A3 und Berching in Teilabschnitten ausgebaut. Das Staatliche Bauamt Regensburg (SBAR)hat dafür einen Maßnahmenplan erstellt. © Staatliches Bauamt Regensburg

In der Gemeinde Mühlhausen war die von Verkehrsminister Andreas  Scheuer eingeweihte Mühlhausener Umgehung  nach Meinung praktisch aller Bürger dringend erforderlich, so Hundsdorfer. Es gab während der Planung und auch während der anschließenden Bauphase keinen einzigen grundsätzlichen Einwand.

Hundsdorfer stellt sich ausdrücklich vor das Staatliche Bauamt in Regensburg. Dessen Planungen als nicht demokratisch zu bezeichnen entbehre jeder Grundlage: "Die Bürgerinnen und Bürger konnten sich informieren, in Bürgerversammlungen, im Rathaus, bei Gemeinderatssitzungen. Im Planfeststellungsverfahren ist Bürgerbeteiligung fest vorgeschrieben. Kommt hier ein Einwand, der nicht berücksichtigt wird, kann Jedermann vor das Verwaltungsgericht ziehen." Die Gemeinde Mühlhausen habe das Staatliche Bauamt Regensburg als kompetenten und zuverlässigen Partner auf Augenhöhe kennengelernt.

Neue Biotope entstanden durch den Straßenbau

Hundsdorfer widerspricht entschieden dem Vorwurf der "sinnlosen Naturzerstörung". Wald und auch die landwirtschaftlichen Flächen wurden umfangreich ausgeglichen. "Keine einzige Tier oder Pflanzenart verlor seinen Lebensraum, sondern im Gegenteil: allein die beiden Lärmschutzwälle sind zwar nicht hochwertige Biotope, aber sie bieten mehr Lebensraum als die zuvor landwirtschaftlich genutzten Flächen", so Hundsdorfer. Nicht "die Natur" ist die Leidtragende dieser Baumaßnahme, sondern die Landwirtschaft, die die Flächen für den Bau und den Ausgleich, einschließlich der Fläche für den neu zu bepflanzenden Wald, bereitgestellt hat.

Hundsdorfer erinnert an die Menschen im südlichen Landkreis, die sich nun nicht mehr mit viel Zeitverlust und dem enormen CO2-Ausstoß von 12 000 Fahrzeugen, darunter 2000 Lastwagen pro Tag durch Mühlhausen quälen müssen.

Vor der Umgehung fuhren 2000 Lkw täglich durch Mühlhausen

"Es wäre schön, wenn bei der weiteren Diskussion um den Ausbau der B 299 verbal abgerüstet würde und dem pfleglichen Umgang, bei allen Gegensätzlichkeiten, Vorrang eingeräumt würde" so der Bürgermeister. Dies sollte aus Respekt Andersdenkenden gegenüber eigentlich selbstverständlich sein. Es wäre ein Akt der Fairness, wenn Mühlhausen aus der Diskussion herausgelassen würde.

Hundsdorfer: "Es gibt kein ,Mühlhausener Modell‘, sondern es wurde so gebaut, wie andernorts üblich. Wir haben uns bewusst für die Umgehung entschieden, die von den Bürgern über Jahrzehnte mit Nachdruck gefordert wurde und wir freuen uns darüber, dass die Bundesrepublik Deutschland dafür rund 35 Millionen Euro bereitgestellt hat."

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