Chevaulegers weihten ihre Ausstellung ein

28.3.2015, 08:30 Uhr
Chevaulegers weihten ihre Ausstellung ein

© Foto: Günter Distler

Heute sieht man sie hauptsächlich bei Umzügen oder anderen kulturellen Veranstaltungen. 1811 stellten die leicht bewaffneten Soldaten hoch zu Roß die Kavallerie der bayerischen Armee. Dabei stellt die Eskadron laut Oberbürgermeister Thomas Thumann seit jeher eine feste Größe in der Stadt dar. Schließlich war Neumarkt nicht umsonst auch Garnisonsstadt; der historische Reitstadel zeugt noch heute davon. Er wurde bis zum Abzug 1909 zur Ausbildung der Soldaten genutzt.

Den Traditionsverein gibt es seit 1992. Sein Anliegen: an die militärische Vergangenheit der Stadt mit ihrer Reiter-Garnison erinnern. Durch die von Stadtpfarrer Norbert Winner und Dekan Norbert Dennerlein gesegneten Räume ist dies nun noch einfacher: Neben Uniformen, Helmen, und Säbeln werden in mehreren Vitrinen auch diverse Abzeichen und Soldbücher, die die Einsätze der Streitkräfte dokumentierten, ausgestellt.

Sogar Originalsattel aus dem 1. Weltkrieg befinden sich darunter – eine Leihgabe von Ursula Satzinger aus Steinberg. Der Mann habe ihn einst gekauft, von der exakten Historie erfuhren sie jedoch erst später. Bis vor etwa fünf Jahren habe sie den Sattel noch selbst genutzt. Nun gehört er zur Schau im Schreiberhaus. Nur einen Wunsch hatte Satzinger vorher noch: „Bei einer Parade wollten meine Tochter und ich in der Eskadron mitreiten, das hat auch geklappt.“

Dass heute Frauen in der einst männerdominierten Einheit dabei sind, ist keine Seltenheit mehr, berichtet Andreas Zeitler, 2. Vorsitzender des Vereins: „Es reiten einfach mehr Frauen.“ Und zumindest figürlich, so Hobby-Historiker Werner Gruber, kommt das ganz gut an die früheren Reiter heran: „Zu den Chevaulegers gehörten vorrangig ganz kleine Kerle, maximal Kleidergröße 38, um schnell und wendig zu sein.“

Besichtigungen sind nach Terminvereinbarung möglich: info@chevauleger-neumarkt.de

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