Corona-Vatertag 2020: In Neumarkt war es ruhiger als in den vergangenen Jahren

21.5.2020, 16:42 Uhr
Corona-Vatertag 2020: In Neumarkt war es ruhiger als in den vergangenen Jahren

© Wolfgang Fellner

Natürlich hat es so manchen in den Fingern gejuckt: Sonnenschein ab dem frühen Morgen, der Wind fächelte lau über den Talkessel. Trotzdem verhielten sich alle mit Anstand und Abstand, so weit, wie bisher bekannt geworden.

Die Lokale und Restaurants mit Außenbestuhlung waren schon ab zehn Uhr gut besucht, die Tische weit auseinandergerückt, alles den Auflagen entsprechend. Maximal vier Leute am Tisch, dann versetzt, mit Abstand - alle machten mit, alleine schon, um wieder einmal in der Sonne am Markt sitzen zu können.

Wie die Auflagen perfekt durchdekliniert werden müssen, war beim Sammüller am Schafhof zu erleben. Dort, mit dem besten Blick über Neumarkt und einem der größten Biergärten der Stadt, ging es Mittags ab. Zwei Sammüller-Mädels ließen die Ankommenden Formulare ausfüllen, anschließend wurden die Kugelschreiber desinfiziert und wieder zurück gelegt. 

Im Biergarten herrschte viel Platz - und der, der freigegeben war, der war gleich belegt. Die Bedienungen hatten Masken auf, bei den Temepraturen in der prallen Sonne kein Spaß, am Grill drehte sich ein Spanferkel. Die Tische gut belegt, die Gäste gut drauf. Wie der Chef selbst: "Das kriegen wir schon hin", sagte Josef Sammüller mit Blick auf die Terrasse. Das Problem, über das er nicht spricht: Auch er muss erhöhten Personalaufwand betreiben und kann, wie alle anderen Kollegen in der Stadt auch, weniger Gäste als sonst bewirten. 

Auch in Neumarkt selbst waren die Freiflächen gutbesucht: Am Oberen Markt, am Untern Markt, im Deutschen Kaiser oder dem Oberen Ganskeller. Da waren zudem zahlreiche Biker-Freunde aus dem Landkreis Eichstätt eingefallen. Es hat ihnen in Neumarkt gefallen.

Wer rund um die Stadt unterwegs war, der sah viele Spaziergänger und Radler. Dass es sich bei manchem Pulk um mehr als zwei befreundete Familen handeln musste, wenn einem in der Feldflur fünf Frauen mit über zehn Kindern entgegen kamen, war klar. Aber: Abstand eingehalten und kein großes Aufsehen gemacht ging es dann hinauf auf den Grünberg.

Eine entgültige Bilanz wird erst morgen zu ziehen sein, aber schon jetzt steht fest: Die Väter hatten ihre Freude, die Mütter und die Kinder auch.