Das irre Leben im Mikrokosmos Schule

12.7.2019, 10:19 Uhr
Das irre Leben im Mikrokosmos Schule

© Foto: Chris Wurm

Der Vorhang geht auf und auf der Bühne liegen zahlreiche Personen dicht gedrängt. Mit einem Schlag erwachen sie und zeigen, dass sie unterschiedlicher kaum sein könnten: "Also ich bin ein echtes Wunschkind, sagt meine Mama", grinst ein Mädchen selbstbewusst ins Publikum. "Ich bin eher schwierig", klagt dagegen ein Junge, und es klingt, als habe er diesen Satz schon so oft gehört, dass er gar nicht mehr anders kann, als ihn selbst zu glauben.

Zahllose weitere Statements folgen und es wird immer deutlicher, dass es sich um leere Phrasen handelt, die in einem Durcheinandergebrabbel enden, in dem man nichts mehr versteht. Man fühlt sich, als sei man unvermittelt in einem "Turboschnellwaschprogramm" gelandet, und weiß nicht mehr, wo unten und oben ist.

War zu Beginn des Jahres geplant, schlicht ein bestehendes Stück einzuüben, war während der ersten Proben der Wunsch entstanden, selbst etwas zu schreiben und zu spielen. Anfangs war die einzige, noch recht vage Vorgabe der Schüler: "Es soll lustig sein und es soll mit uns zu tun haben". Unter der Federführung der langjährigen Leiterin der Theatergruppe am WGG, Helga Erm, die in diesem Jahr zudem von Renate Gebhard unterstützt wurde, entstand also ein eigenes Werk.

In loser Szenenfolge wirft das Stück Schlaglichter auf den Mikrokosmos Schule: Wer trifft da eigentlich aufeinander? Was bringen die verschiedenen Beteiligten mit? Was treibt sie um? Und wie fühlt man sich in diesem Wirrwarr? Und als wäre das noch nicht genug, muss man sich plötzlich mit Dingen auseinandersetzen, die das Heranwachsen und der Schulalltag so mit sich bringen: erste Liebeleien, Mobbing.

Satirisch zugespitzt

Trotz all der Schwere, die in diesen Themen liegt, wurde bei der Aufführung viel und herzlich gelacht. Das lag an der pointierten satirischen Zuspitzung, die jeder Szene Witz verlieh, und weil man sich nicht im moralinsauren Problemwälzen erging. Dabei war die schauspielerische Leistung der Schüler auf beachtlichem Niveau, besonders wenn man berücksichtigt, dass ein großer Teil der Theatergruppe aus Unterstufenschülern besteht.

Das komödiantische Talent vieler Darsteller amüsierte das Publikum im bis auf den letzten Platz besetzten Mehrzweckraum der Schule.

 

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