Deining heißt acht Eritreer willkommen

13.11.2014, 17:36 Uhr
Deining heißt acht Eritreer willkommen

© Werner Sturm

Mit Bürgermeister Scherer hießen Schulleiterin Maria Stautner, der ehemalige Konrektor Karl Sippl, Kindergartenleiterin Kerstin Simantke, der Leiter des örtlichen Seniorenheims, Norbert Bittner, sowie Matthias Kohn, Franz-Xaver Meier, Sylvia Inzenhofer und Hildegard Kraußer die Asylsuchenden willkommen und boten vielfältige Hilfe an.

An erster Stelle steht für die Afrikaner das Erlernen der deutschen Sprache – darum werden sich die Schule, der Kindergarten und Karl Sippl kümmern.

Weltlicher und kirchlicher Gemeinde sowie den örtlichen Vereinen komme die wichtige Aufgabe zu, den Asylsuchenden bei der Integration in das Gemeindeleben zu helfen. Ebenso von Bedeutung für die Integration ist laut Bürgermeister, dass die jungen Männer einer gemeinnützigen Beschäftigung zugeführt werden können. Erstes Ergebnis der Begrüßungsrunde im Rathaus war die Aufstellung eines Wochenplans.

Helfen im Seniorenheim

Demnach steht künftig am Montag, Dienstag, Donnerstagvormittag und Freitag Deutschlernen auf der Tagesordnung. Jeden Mittwoch werden vier Männer in der Küche oder Wäscherei des Seniorenheims helfen, die anderen vier im Bauhof und bei der Hausmeisterei im Kindergarten.

Franz-Xaver Meier lud die acht Asylsuchenden für Dienstag und Donnerstag zum Fußball- oder Tischtennistraining in die Zweifachturnhalle ein. Matthias Kohn erklärte, dass sie herzlich zum Konzert der Gruppe „VielHarmonie“ am Samstagabend in der Turnhalle eingeladen sind.

Bürgermeister Scherer überreichte den Asylbewerbern sein bisher unbenutztes Fahrrad, das er zum 50. Geburtstag vom Gemeinderat geschenkt bekam. Außerdem erhielten die Männer Kleidung, weitere Spenden seien aber nötig, sagte das Gemeindeoberhaupt. Wärmende Jacken, Mäntel oder Hosen in kleinen Größen sowie Mützen, Schals oder Handschuhe können im Rathaus abgegeben werden. „Auch über weitere Fahrräder freuen sich die jungen Männer“, meinte Alois Scherer.

„Die Menschen hier sind wirklich sehr freundlich und hilfsbereit“, befanden die Asylbewerber. Sie erzählten, wie sie dem Krieg in ihrem Heimatland entflohen waren: Durch die Sahara, über den Sudan und Libyen bis nach Italien.

In einem kleinen Boot, zusammengedrängt mit weiteren 328 Männern, traten sie in der Nacht die abenteuerliche Reise über das Mittelmeer nach Süditalien an, um nach Europa zu gelangen. Rund zwei Jahre waren sie insgesamt unterwegs und sie mussten zwischen 1000 Dollar und 6200 Dollar an diverse Schleuserbanden bezahlen. „Wir haben viele schreckliche Erlebnisse hinter uns“, berichteten sie.

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