Deining ist bei der Kinderbetreuung gut aufgestellt

7.8.2020, 09:39 Uhr
Deining ist bei der Kinderbetreuung gut aufgestellt

© Foto: Werner Sturm

In Deining wird die Bildung im Kleinkindalter sehr groß geschrieben und dabei gibt es eine nicht alltägliche Besonderheit: Die Gemeinde hat diese Pflichtaufgabe in einem Kooperationsvertrag dem St. Josefsverein übertragen. Dieser Verein, der heute knapp 200 Mitglieder zählt und von einem Vorstandsgremium mit Alois Scherer an der Spitze geführt wird, wurde bereits 1904 gegründet.

Seine Kernaufgabe ist mittlerweile der Betrieb der Kindertagesstätte Sankt Josef in der Unteren Hauptstraße und ab 1. September dieses Jahres auch der neuen Kindertagesstätte Sonnenschloss in der Schloßstraße. Insgesamt werden in beiden Einrichtungen ab dem neuen Kindergartenjahr über 260 Kinder in 13 Gruppen betreut. Die Einrichtungen sind von morgens 7 bis abends 17.30 Uhr geöffnet. Viele Zusatzangebote ergänzen die Kernzeiten optimal.

Hier können Kinder je nach Neigungen ihrem Spiel- und Wissens-trieb nachkommen. Warmes Mittagessen ist selbstverständlich. Dies wird von der in der Nachbarschaft befindlichen Seniorenanlage Sankt Anna geliefert. Die beiden Leiterinnen, Kerstin Simantke für St. Josef und Andrea Schirmer für das Sonnenschloss, führen insgesamt mit den Auszubildenden über 35 Mitarbeiter im pädagogischen Bereich. Hinzu kommen noch Raumpflegerinnen und eine Spül- und Mittagskraft. Das pädagogische Personal erbringt insgesamt über 1300 Wochenstunden. Die gebuchten Stunden der zu betreuenden Kinder von ein bis sechs Jahren beträgt täglich über 1800 Stunden.

Der St. Josefsverein erwirtschaftet mit den Kindertagesstätten einen Umsatz von circa 1,8 Millionen Euro. Weit über 80 Prozent davon sind Lohnkosten. Das Vorstandsgremium arbeitet ausschließlich ehrenamtlich. Der Freistaat Bayern und die Gemeinde Deining fördern die Kindertagesstätte bei den laufenden Betriebskosten laut Scherer sehr hoch. "Die Elternbeiträge betragen nur noch knapp zehn Prozent der Gesamteinnahmen. Alleine in der Gemeinde Deining werden über 600 000 Euro nur für die Kindertagesstätte als jährlicher Betriebskostenzuschuss gegeben", so der Vorsitzende des St. Josefsvereins. Bei den Kindergartenkindern werden die ersten 100 Euro komplett vom Freistaat übernommen. Bei den Krippenkindern werden, sofern das Einkommen 65 000 Euro jährlich nicht überschreitet, ebenfalls 100 Euro im Nachhinein durch die Familienkasse erstattet. "Insgesamt gesehen ist die Finanzierung für die Eltern mittlerweile übersichtlich geworden", erklärte Scherer.

Der ehemalige Bürgermeister, sein Nachfolger und die beiden Einrichtungsleiterinnen berichteten davon, dass die letzten Monate wegen Corona für das Personal, die Eltern und vor allem für die Kinder keine einfache Zeit gewesen sei. Seit 1. Juli laufe der Betrieb wieder einigermaßen normal. "Der Träger sowie das gesamte Personal hoffen, ab 1. September wieder einen Normalbetrieb fahren zu können", sagte Scherer. Selbstverständlich werde das umfangreiche Hygienekonzept der vergangenen Wochen ab September fortgeführt.

Jetzt in den großen Ferien im August werde in den ersten beiden und in der letzten Augustwoche eine Ferienbetreuung angeboten. Diese werde mit knapp 100 Kindern sehr gut gebucht. Lediglich die mittleren beiden Wochen sei die Einrichtung geschlossen. Insgesamt habe die Einrichtung lediglich 23 Schließtage. Somit sei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Deining jederzeit stemmbar.

Die Kindertagesstätte Sankt Josef wurde erst vor einigen Jahren für rund 2,2 Millionen Euro gründlich saniert. Der Krippenbereich und weitere Gruppen sowie eine Zweifachturnhalle wurden angebaut. Auch hier wurden erhebliche Fördergelder durch den Freistaat und den Bund gegeben. Ebenso hat sich hier die Gemeinde großzügig gezeigt. Der St. Josefsverein hat rund 600 000 Euro investiert. Die Kindertagesstätte Sonnenschloss wird von der Gemeinde erstellt. Auch hier fördert der Freistaat Bayern gemeinsam mit dem Bund die circa 3,2 Millionen Euro teure Einrichtung mit zwei Millionen Euro. Die Einrichtung und die Spielgeräte werden vom St. Josefsverein mit etwa 250 000 Euro finanziert. Der komplette Betrieb wird ebenso vom St. Josefsverein abgewickelt.

Scherer betonte, dass der St. Josefsverein durch die Unterstützung des Freistaates und der Gemeinde alljährlich kostendeckend arbeiten kann. Ebenso bedankte er sich bei der Gemeinde und dem jetzigen Bürgermeister Meier für das gute Miteinander. Nur gemeinsam könne eine optimale Betreuung gewährleistet werden. Meier freute sich: "Wir können jedem Kind in der Gemeinde einen Krippen- beziehungsweise Kindergartenplatz garantieren." Die Kindergartenleiterinnen betonten unisono: "Es ist super, was für ideale Voraussetzungen die Gemeinde für die Kinder, Eltern und nicht zuletzt für das Betreuungspersonal schafft."

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