Deining: Zwerghähne ihrem Schicksal überlassen

DEINING - Ein schlimmes Tierschicksal hat der Deininger Manfred von Au aufgedeckt: Bereits im Dezember ist er beim Spaziergang zwischen Deining-Bahnhof und Leutenbach auf eine Gruppe von fünf Zwerghähnen am Waldrand aufmerksam geworden. Die scheuen und verstört wirkenden Tiere müssen dort ausgesetzt worden sein. Davon ist das Deininger, Mitglied des Bundes Naturschutz, überzeugt.

Am folgenden Tag ist es von Au mit Unterstützung von Tierschützern und Landwirten gelungen, die fünf herrenlosen Hähne mit Hilfe eines Netzes einzufangen und im Hühnerstall eines Bauern in Deining unterzubringen. Inzwischen konnten die Tiere an mehrere Hühnerhalter weitervermittelt werden.

Übliche Praxis?

Manfred von Au sieht in dem Vorgang einen "eklatanten Verstoß gegen das Tierschutzgesetz". Es sei eindeutig rechtswidrig, ein Haustier in der freien Natur seinem Schicksal zu überlassen. Der Tierschützer hat inzwischen recherchiert, dass es angeblich gang und gäbe ist, dass sich Hühnerzüchter überzähliger Hähne einfach dadurch entledigen, dass sie sie aussetzen.

© Foto: Manfred von Au

Der Deininger hat die Kommunalverwaltung über den Vorgang informiert und sich um eine Veröffentlichung im gemeindlichen Mitteilungsblatt bemüht. Bürgermeister Alois Scherer hat das staatliche Veterinäramt über den Fall informiert. "Es ist uns wichtig, dass was passiert, das darf nicht verschleppt werden", sagte der Bürgermeister.