Die Dorflinde in Rasch darf stehen bleiben

12.11.2020, 10:00 Uhr
Die Dorflinde in Rasch darf stehen bleiben

© Foto: Werner Sturm

Bürgermeister Johann Lanzhammer fasste den Meinungsaustausch bei einem Ortstermin kurz zusammen und musste mitteilen: "Kreisfachberater Franz Kraus und meine Person werden wegen der Linde beschimpft, sogar Drohungen erreichen uns." Für ihn stelle sich angesichts dieser Sachlage die Frage, ob man nicht eine Flutwelle lostrete, sollte man den Baum fällen.

Außerdem erinnerte Lanzhammer daran, dass die Linde nach Ansicht des geprüften Natur- und Landschaftspflegers Ludwig Weigert aus Wissing und des Kreisfachberaters noch lange Zeit stehen bleiben könne. Zu der gleichen Meinung sei nun auch eine Firma aus Lupburg gekommen, die sich den Baum in seinem Beisein noch vor der Sitzung angeschaut habe.

 

 

Lanzhammer sagte, dass auch der Anlieger, der die Beseitigung der Linde fordere, damals einer Kronensicherung mit elastischen Bändern zugestimmt habe. Er berichtete außerdem davon, dass die Linde vor ein paar Tagen von Bauhofmitarbeitern an verschiedenen Stellen angebohrt und damit auf ihren Fäulniszustand hin überprüft worden sei. Auch dabei seien keine Erkenntnisse erlangt worden, die gegen das Stehenbleiben des Baumes sprechen würden. Lanzhammer sagte zu, dass der Baum jährlich einer dokumentierten Prüfung unterzogen werde.

Nun galt es, über den Antrag des dritten Bürgermeisters Benedikt Habermann (CSU) auf Fällung des Baumes zu entscheiden. Der vertrat die Meinung: "Beim Ortstermin haben sich die drei Anlieger für eine Fällung ausgesprochen. Die Gemeinde muss deren Bedenken ernst nehmen." Walter Weismann (FW) erklärte kurz und bündig "ich würde den Baum wegnehmen" und Daniel Rohde (CSU) meinte: "Ich bin für das Umschneiden, als Nachbar würde ich mich hier nicht wohlfühlen." Vizebürgermeister Stefan Schmid erklärte: "Auch im Hinblick auf den angrenzenden Spielplatz fühle ich mich nicht wohl mit dem Baum." Andreas Nutz (CSU) fragte: "Was spricht dagegen, den Baum zu fällen und einen neuen zu pflanzen."

Anderer Meinung waren unter anderem Werner Seidel (FW) und Martin Kobl (Bürgerliste). Ersterer meinte: "Wenn er nach Expertenmeinung stehen bleiben kann, dann soll er das auch." Kobl: "Wir bauschen hier ein Thema hitzig auf, zudem es doch klare Gutachten gibt. Diesen sollten wir Glauben schenken. Außerdem denke ich, dass die Mehrheit der Rascher den Baum erhalten will." Endergebnis der Debatte war: Der Baum bleibt stehen. Neun Räte inklusive des Bürgermeisters stimmten gegen den Antrag auf Fällung, sieben sprachen sich dafür aus.

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