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Die Krondorfer Talbrücke der A3 bei Velburg wird neu gebaut

26.6.2021, 12:56 Uhr
Die Krondorfer Talbrücke der A3 bei Velburg wird neu gebaut

© Jutta Riedel

Laut Bachschmid wurde der bauliche Ist-Zustand der Brücke als unzureichend bewertet, eine Sanierung oder Neubau daher notwendig. Mit 41 588 Fahrzeugen pro 24 Stunden sei das Verkehrsaufkommen hoch, der Anteil an Schwerlastverkehr liege bei 24 Prozent. Wirtschaftliche Gründe würden für einen Neubau statt Sanierung sprechen.

Man sei „bemüht, das Bauwerk für die Bürger besser zu gestalten“, versicherte Bachschmid. Zwar bleibe es bei einer Betonbrücke, die aber schöner werde als vorher. Der obere Teil und auch die Pfosten werden schmaler, die Aufteilung der Pfeiler bei der 450 Meter langen Brücke werde ähnlich wie jetzt.

Die Brücke besteht aus zwei Teilen, je eine pro Fahrtrichtung, daher kann im Rahmen der Möglichkeiten während der Bauzeit der Bestand für den Verkehr genutzt werden. In der ersten Phase wird der Verkehr komplett auf eine Brücke gebracht und die andere – begonnen wird mit der Fahrspur in Richtung Nürnberg –abgerissen.

Staus vermeiden

Für eine vierspurige Verkehrsführung ist der Zustand der Brücke bereits zu schlecht, daher wird es eine dreispurige Wechselführung der Fahrspuren geben. Dabei wird die mittlere Spur zweimal täglich umgesetzt und für die Gegenrichtung freigegeben, um Staus möglichst zu vermeiden. Sobald die eine Seite neu aufgebaut wurde, wird der Verkehr auf diese umgelegt – dann vierspurig.

Ausgearbeitet wurde ein Baustraßen-Logistik-System für die Anlieferung der großen Baugeräte, Betonzufuhr und Schalungsgeräte und ähnliches, in enger Zusammenarbeit mit Landschaftsplanern und Naturschutz. Hauptachse ist die Autobahn selbst, ein Durchfahren der Ortschaften kann aber nicht ausgeschlossen werden. Kritischer Punkt: Die Baustraßen gehen bis an die Ortschaft Krondorf heran. Das sei eine „Kröte, die wir leider schlucken müssen“, eine andere Möglichkeit gebe es nicht.

Die aktuelle, genehmigte Planung sei mit den wenigsten Eingriffen verbunden, versuchte Bachschmid die Einwendungen der Bürger zu entkräften, die sich durchaus eine andere Verkehrsführung vorstellen könnten. Krux dabei: Das vorgeschlagene Areal befindet sich im FFH-Schutzgebiet – zumindest im Randbereich – mit hohem Schutzstatus, beispielsweise der Dürnhofer Bach. Frösche und andere Tiere seien wohl mehr wert als die Anwohner, ärgerten sich manche. Eine Abwägung Mensch/Natur finde keineswegs statt, entgegnete Bachschmid, doch der rechtliche Rahmen müsse eingehalten werden.

Gebeten wurde, das Brechen des abgebauten Materials nicht bis spät abends zuzulassen und auch keine Nachtarbeit, aus Rücksicht auf Anwohner. Der Brecherplatz sei noch nicht endgültig festgelegt, informierte Projektleiterin Rathsam, das Brechen erfolge auch nicht jeden Tag. Gearbeitet werde nur bei Tageslicht, ein etwaiges Piepen von Baufahrzeugen bei Nacht gebe es daher nicht.

Zur Vermeidung von Ortsdurchfahrten möchten die Verantwortlichen mit der ausführenden Firma Max Bögl noch sprechen. Besorgt sind die Bürger dennoch, sie vermuten – wie schon in Vergangenheit – ein Ausweichen über die Orte, wenn es sich auf der Autobahn staut.

Besserer Lärmschutz

Für einen besseren Lärmschutz wird bei dem Geländer Plexiglas eingebaut statt des üblichen Schneefanggitters. „Wir machen Lärm in der Bauzeit, wir stauben, aber wir versuchen, dauerhaft Ihr Leben leichter zu machen“, kommentierte Bachschmid.

Zeitplan: Beginn für die Bauarbeiten ist der 2. August mit Einrichten der übergangsweisen Verkehrsführung, die Umlegung des Verkehrs erfolgt am 27. September. Die erste Brücke wird abgebrochen bis zum 22. Juli.2022, der Neubau Teil 1 soll bis zum 20. Oktober 2023 abgeschlossen sein, anschließend wird der Verkehr auf den Neubau umgeleitet. Die Fertigstellung der gesamten Maßnahme einschließlich Räumung der Baustelle ist für Mitte Juni 2026 geplant.

Als Ansprechpartner stehen zur Verfügung: Sonja Ackermann (Bauleitung), Telefon (01 73) 8 63 39 31, Email: sonja.ackermann@autobahn.de und Kristin Rathsam (Projektleitung), Telefon (09 11) 5 20 42 04, Email: Kristin.rathsam@autobahn.de"

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