Die verstoßene Tochter hat eine neue Familie gefunden

27.3.2007, 00:00 Uhr
Die verstoßene Tochter hat eine neue Familie gefunden

© Damm

Wie so häufig bei Firmenverkäufen blieb der Kaufpreis das Geheimnis des alten und des neuen Eigentümers. Weit mehr interessiert die derzeit 328 Beschäftigten jedoch die Zukunft ihrer Arbeitsplätze.

Und die scheinen - so zumindest beteuert dies der neue Geschäftsführer Thomas Stüpfert - in der großen Mehrzahl vorerst sicher zu sein. Allein von den 29 Mitarbeitern, die im Zuge des Fabrikations-Transfers mit dem Sauer-Danfoss-Werk im dänischen Odense zweckbefristet eingestellt wurden, werde ein Teil nicht übernommen.

Auf einer Mitarbeiterversammlung haben Stüpfert und Aurelius-Vorstandsmitglied Gert Puckert gestern der Belegschaft ihr Konzept für die Sauer-Danfoss (Berching) GmbH vorgestellt. Das beinhalte - langfristig gesehen - auch eine Erweiterung der Produktpalette, so Stüpfert. In Sollngriesbach werden seit dem Austausch der Fabrikation hauptsächlich Gleichstrommotoren für Gabelstapler produziert.

Das Konzept, wenn es denn so durchgezogen werde, sei bei den Mitarbeitern «gut angekommen», meinte Betriebsratsvorsitzener Willi Geißler. «Ich bin beruhigt, dass ein Käufer gefunden wurde, dass wir nun vorwärts kommen.»

Wie berichtet, hatte Sauer-Danfoss seit Monaten einen Käufer für seine Niederlassung in Sollngriesbach bei Berching gesucht. Zugegriffen hat mit Aurelius eine Münchner Aktiengesellschaft, die sich auf «ungeliebte» Konzerntöchter geradezu spezialisiert hat.

Allein in den vergangenen sechs Monaten hat sie das Quelle-Versandgeschäft in Frankreich, KWE Stahl- und Industriebau, die Deutsche Post Wohnen GmbH, das Grillo-Werk Peißenberg und die DFA Transport und Logistik erworben.

Bei solch einem «Gemischtwarenladen» kommt schnell der «Heuschrecken-Verdacht» auf. Dem widerspricht Stüpfert: «Uns ist daran gelegen, hier langfristig ein profitables Unternehmen aufzustellen.»