Dr. Vogel: »Mit Vorsorge wäre Darmkrebs auszurotten»

18.3.2010, 00:00 Uhr

Vogel appelliert an alle über 55-Jährigen, die Möglichkeit zur kostenlosen Vorsorge-Darmspiegelung wahrzunehmen. Auch Menschen, die einen Verwandten haben, der an Darm-, Magen-, Nieren- oder Eierstockkrebs leidet, sollten sich vorsorglich untersuchen lassen, auch wenn sie noch keine 55 Jahre alt sind, rät er.

Ziel der Vorsorge sei es, beschwerdefreie Menschen zu untersuchen. Gerade beim Darmkrebs sei die Krankheit meist schon fortgeschritten, wenn Beschwerden auftreten wie Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall, jeweils über längere Zeit hinweg. Auch Blut im Stuhl sei ein absolutes Warnsignal, sagt Vogel: Da müsse immer auch eine Darmspiegelung eine etwaige Krebserkrankung abklären.

Kommende Woche werden das Ärztehaus, die Kliniken des Landkreises gemeinsam mit dem Darmzentrum (von Klinik- und niedergelassenen Ärzten) und AOK einen Nachmittag lang verschiedene Aspekte zum Thema Darmkrebs beleuchten: Von der Statistik über die Vorsorgeuntersuchung zu möglichen Behandlungsmethoden wie Chemotherapie, Bestrahlung und Operation. Außerdem gibt es Hinweise zur Ernährung: Wie man vorbeugt, was man essen sollte, wenn man erkrankt ist oder schon eine OP hinter sich hat. Acht Fachleute werden die verschiedenen Themen aufbereiten: Dr. Joachim Horn, Dr. Birgit Mühlenbruch, Internist Alois Kuhn, Dr. Claus Schäfer, Dr. Gottlieb Merkel, Dr. Oliver Bolte, Dr. Frank Muckelbauer und Ernährungsberaterin Gabriele Weigl.

Einzelgespräche sind möglich

Nach den Vorträgen und Diskussionen wird eine Darmsprechstunde angeboten: Dann sind in Einzelgesprächen mit den Experten individuelle Fragen möglich, man kann sich die Untersuchungsgeräte und Filme ansehen.

Bei etwa 70 000 Menschen wird in Deutschland jedes Jahr eine Darmkrebserkrankung diagnostiziert, rund die Hälfte davon stirbt an dem Krebs, sagt Vogel. Wenn die Krankheit erkannt wird, bevor der Krebs Metastasen gebildet hat, lägen die Heilungschancen bei über 90 Prozent. Wird die Diagnose erst später gestellt, sinken die Chancen rapide. Um möglichst viele Leute zur Vorsorge zu animieren, helfe nur Information.

Der Info-Nachmittag beginnt am Freitag, 26. März, um 15 Uhr im Seminar- und Tagungszentrum des Ärztehauses Neumarkt, Regensburger Straße 109.