Edelstahl statt Fliesen im Freibad in Neumarkt?

23.1.2021, 06:40 Uhr
Edelstahl statt Fliesen im Freibad in Neumarkt?

© Foto: Günter Distler

Jedes Frühjahr stehen Reparaturen an, öfter hat das Erlebnisbecken erst mit mehrwöchiger Verspätung geöffnet. Mittlerweile sind die Becken in einem Alter, wo eine grundlegende Sanierung ansteht. "Es gibt noch keine gravierenden Mängel, aber wir bereiten uns darauf vor", sagt Stadtwerke-Chef Dominique Kinzkofer.

Dabei denkt man in den Stadtwerken darüber nach, die Fliesen durch Edelstahl zu ersetzen. Das ist zwar deutlich teurer in der Anschaffung. Aber der Unterhalt ist wesentlich günstiger als bei gefliesten Becken. Denn Edelstahl hat keine oder nur geringe Verschleißerscheinungen und ist frostsicher.

Becken aus Edelstahl

Nach der ersten Schätzung kostet die Sanierung der beiden Becken mit Edelstahl insgesamt 5,5 Millionen Euro. In der Summe enthalten ist die Modernisierung der Wasseraufbereitung. Dort gelten mittlerweile neue Din-Normen. Die Neumarkter Anlage hat Bestandsschutz. Doch bei einem Umbau wird dieser hinfällig.

5,5 Millionen Euro sind eine stolze Summe. Da trifft es sich gut, dass der Freistaat die Kommunen unterstützt mit dem "Sonderprogramm Schwimmbadförderung". Bis zu 20 Millionen Euro sollen bis 2025 jährlich ausgereicht werden. Den Förderantrag muss die Stadt stellen. Der Stadtrat befasst sich am Donnerstag, 28. Januar, damit. Gibt er sein Okay, werden die Stadtwerke mit einem Planungsbüro alles vorbereiten.

Seit Monaten eingerüstet

Das benachbarte Schlossbad ist seit Monaten eingerüstet. Doch seitdem ist die Betonwand unverändert. Ist das Bad noch im Zeitplan, wann kommen eigentlich die Fenster, fragen sich manche Neumarkter.

"Das Schlossbad wird rechtzeitig fertig", sagt Stadtwerke-Chef Dominique Kinzkofer. Mit der Fassade habe man warten müssen, bis die europaweite Ausschreibung zu einem Abschluss gekommen sei. Doch hinter den mit Folie abgedichteten Fenster- und Türöffnungen habe man weiter gearbeitet.

Für die Fassade beginnen im Februar die Vorarbeiten. Zunächst im Inneren, so dass von außen wenig zu sehen sein wird. Dann werden die Fenster eingebaut. Gleichzeitig werden die Unterkonstruktion für die Fassade, die Wärmedämmung und die Übergänge zwischen Fenster und Holzfassade installiert. Im Mai wird die Fassade vorgehängt.

Im Spätsommer Öffnung

Im Spätsommer soll das Ganzjahresbad öffnen. Bisher habe die Corona-Pandemie keinen Einfluss auf den Zeitplan gehabt. Ausnahme: Im zweiten Quartal 2020 habe man auf Teile aus Italien gewartet. Die Verzögerung sei mittlerweile aufgeholt.

Die Kosten liegen im Rahmen. Insgesamt 39 Millionen Euro ergab die Kostenschätzung von 2015. Seitdem sind fünf Jahre vergangen. In dieser Zeit ist der Baukostenindex um 18 Prozent gestiegen. Am Ende wird das Schlossbad etwas über 46 Millionen Euro gekostet haben.

Bisher sind 97 Prozent der Aufträge vergeben worden. Derzeit sind Möbel und andere Einrichtung im Ausschreibungsverfahren. Drinnen benötigt man gar nicht mehr viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass dort Schwimmer ihre Bahnen ziehen und Kinder ins Pritschelbecken rutschen. Eigentlich habe man jetzt mit öffentlichen Führungen durch die Baustelle beginnen wollen, so Kinzkofer. Wegen Corona ist dies nicht möglich. Deshalb müssen Bilder auf der Homepage der Stadtwerke herhalten.

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